Restaurierung des Hubertusstock in Brandenburg

Landwirtschaft

Laubwaldrenaturierung Hubertusstock

Nur eine knappe Autostunde von Berlin entfernt ist der Hubertusstock Teil eines ausgedehnten Waldgebietes in der Schorfheide. Nahe des Werbellinsees finden hier auf Teilen des Gebietes bereits viele geschützte Vogel- und Pflanzenarten einen Lebensraum, ebenso unzählige Insekten. Dieses wertvolle Gebiet wurde der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg im Jahr 2012 als Nationales Naturerbe vom Bund unentgeltlich übertragen. Mitte des 19. Jahrhunderts nutzte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. den Hubertus­stock als Jagdgebiet, zu DDR-Zeiten diente er der Staatsjagd. Bis ins 18. und 19 Jahrhundert wurde der Wald als Hutewald genutzt, Nutztiere weideten im Schatten der großen Bäume. Zahlreiche knorrige Alteichen, die Hute-Eichen, zeugen noch davon. Als eine echte Rarität wachsen zudem einige uralte, bis zu 300 Jahre alte Kiefern zwischen den Laubbäumen. Hier gilt es, bei der Renaturierung behutsam vorzugehen.

In den letzten Jahrzehnten allerdings sind Fichten, Douglasien und Lärchen eingewandert und bedrohen den naturnahen Laubwald. Ein Bio-Lebensmittelhändler aus Berlin und die Stiftung NaturSchutzFonds starten am 21. März zum Internationalen Tag des Waldes das Projekt „Mit Mach Wald“. Der Hubertusstock hat seinen Charme verloren. Die Struktur ist eintönig, der Boden kahl.

Mit dem Projekt soll die Monokultur entfernt werden. 3.600 Trauben-Eichen werden gepflanzt. „Naturnahe Mischwälder mit überwiegend heimischen Baumarten besitzen eine außer­ordentliche Biologische Vielfalt und sind reich an unterschiedlichen Strukturen“, erklärt Elke Wayß aus dem Fachbereich Stiftungsflächen des NaturSchutzFonds. „Für die Zukunft und mögliche Umweltveränderungen sind sie bestens gewappnet. Insofern ist unser ökologischer Waldumbau im Hubertusstock ein wesentlicher Beitrag, um die natürlichen Potenziale der Biologischen Vielfalt nachhaltig zu nutzen“, so Wayß. „Dies bedeutet auch, den Boden, den Landschaftswasserhaushalt und das Klima zu schützen, denn winterkahle Laubbäume helfen, den Wasserverlust im Wald zu mindern.“

Totholz ist ein attraktiver Lebensraum. Mehr als 2.500 Pilzarten sind auf dieses Ökotop angewiesen Ein Fünftel der Waldtiere nutzt es als Nahrungsquelle, Brut- und Schlafplatz, Überwinterungsort sowie als Singwarte und Trommelplatz.

Lesestoff:

www.naturschutzfonds.de

roRo; Foto: Nora Künkler

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