Rheinland-Pfalz wiegt die Bienen

Landwirtschaft

Rheinland-Pfalz untersucht Angebot der Bienentracht

Seit Jahren beklagen Imker, dass ihre Bienen im Sommer nach der Rapsblüte keine weiteren Blüten mehr finden und müssen hinzufüttern. In Rheinland-Pfalz fliegen in diesem Sommer Bienen in zunächst 67 Bienenständen, die mit einer elektronischen Waage gekoppelt sind. Im fünf-Minuten-Rhythmus werden Bienen mitsamt Nektar- und Pollenertrag gewogen. Gleichzeitig werden Wetterdaten hinzugezogen, um sie mit dem Bienenflug zu koppeln. Das lässt einen Rückschluss auf die wetterabhängige Pollensuche zu. Das kontinuierlich gewogene Bienenvolk signalisiert mit ab- und zunehmenden Gewichten, ob sie mit Nahrung in den Stock zurückkehren oder mehr verbrauchen als gesammelt wird.

Das Projekt „Trachtnet“ wird gemeinsam mit dem Fachzentrum für Bienen und Imkerei in Mayen und der Agrarmeteorologie in Oppenheim durchgeführt. Waagen im Trachtnet-Verbund stehen auch in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen und Bayern.

Die Daten werden tagesaktuell im Internet veröffentlicht. Imker können daran ablesen, wann sie mit der Honigernte beginnen können und wann sie ihre Bienen auf den Winter vorbereiten sollen. Die Daten spiegeln jedoch auch das jeweils vorhandene Nahrungsangebot wider und kann ein Indikator für die mehr Bienenweiden wie Blühstreifen-Programme und Wildkräuterwiesen werden.

Das hat auch Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken erkannt, die mit den Daten das Nahrungsangebot für die Bienen langfristig überwachen will. Die Daten ergänzen das Blühphasen-Monitoring, das auf der Seite des Fachzentrums Bienen und Imkerei.

Lesestoff:

www.bienenkunde.rlp.de

roRo

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