Rinderhaltungsleitlinien weiter in der Kritik
Landwirtschaft
Seuchenvorsorge weiter fassen
Die geplante Wiederkäuerhaltungs-Hygieneleitlinie des Bundeslandwirtschaftsministeriums stößt in der Praxis weiter auf Kritik. Dies teilt der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn mit. Wie RLV-Vizepräsident Wilhelm Neu anlässlich der jüngsten DLG-Wintertagung deutlich machte, zeigten Krankheiten wie BVD oder Blauzunge die Bedeutung einer vorsorgenden Gefahrenabwehr bei der Haltung von Rindern.
Statt sich auf Kernanliegen wie mehr Vorsicht beim Gesundheitsstatus zugekaufter Tiere zu konzentrieren, enthielten die Leitlinien jedoch teils wenig praxistaugliche Vorgaben. So sei ein Kleiderwechsel zwischen Fütterung und Betreuung von Tieren oder die Vermeidung von Wildtierkontakten in der Rinderhaltung kaum umzusetzen. „Eine Abschottung unserer Ställe wäre zudem Gift für jegliche Öffentlichkeitsarbeit“, warnte der Milchviehhalter aus Hamminkeln und sprach sich für mehr Augenmaß beim Thema Biosicherheit aus. Zudem erinnerte der RLV-Vizepräsident daran, dass Tierseuchen auch durch unerlaubte Lebensmitteleinfuhren oder infizierte Mitbringsel aus Urlaubsländern eingeschleppt werden können. „Seuchenvorsorge darf nicht erst beim Tierhalter beginnen“, forderte Neu.
RLV