Rinderproduzenten bündeln
Landwirtschaft
Rinderhaltung in Rheinland-Pfalz
Die Eifel-Rindfleisch-Absatz-Gemeinschaft (ERAG) bündelt die Interessen von mehr als 1.700 Rinderhalter in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland. Über die gemeinsame Vermarktungsplattform werden die Rinder an drei Schlachthöfe vermittelt und bietet vor allem kleinen Betrieben einen Marktzugang. „Die Verbraucher verlangen zunehmend Produkte aus tiergerechter, regionaler und umweltschonender Erzeugung, dies gilt auch für Rindfleisch“, sagte Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken auf der ERAG-Mitgliederversammlung. Seit dem letzten Jahr wird auch Bio-Rindfleisch über die ERAG vermarktet.
In Rheinland-Pfalz konzentriert sich die Rinderhaltung in den grünlandreichen Höhengebieten von Eifel, Hunsrück und Westerwald. Im November 2014 wurden nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Rheinland-Pfalz rund 368.200 Rinder gehalten, etwa ein Drittel davon waren Milchkühe. Die Rindfleischerzeugung ist in Rheinland-Pfalz vorwiegend ein Nebenprodukt der Milchviehhaltung. Von den 77.400 Rindern, die im vergangenen Jahr im Land geschlachtet wurden, stammt ein Großteil aus den Milchviehbeständen. Klassische Rindfleisch-Erzeuger, wie sie in Nordrhein-Westfalen oder Bayern existieren, gibt es in Rheinland-Pfalz kaum.
Um vor allem in den Mittelgebirgen die Rindfleischproduktion zu erhalten, gibt es neben der Förderung der ersten Hektare im Land auch ein spezielles Programm für die Vermarktung. Auf der Agrarministerkonferenz nächste Woche in Hessen will sich Höfken zusammen mit Alexander Bonde, Landwirtschaftsminister in Baden-Württemberg, für eine einfache Kennzeichnung stark machen, wie es sie bei Eiern bereits gebe. Über eine „0,1,2,3“-Kennzeichnung sollen Verbraucher über die Haltungsform der Tiere informiert werden.
In diesem Jahr wurde das „EULLE“-Programm aufgelegt, mit dem Betriebe Umwelt- und Klimaprogramme fahren können. So gibt es beispielsweise einen Zuschuss für die umweltschonende Bewirtschaftung von Grünland, von der besonders die Rinderhalter profitieren können.
roRo