Roggengenom veröffentlicht

Landwirtschaft

Roggen gezielt verbessern

Nicht weniger als 63 Autoren aus 13 Ländern haben zu einer Studie beigetragen, die am 18. März 2021 in der renommierten Fachzeitschrift Nature Genetics veröffentlicht wurde. Sie beschreibt erstmals für den Roggen eine Referenzgenomsequenz mit fast sieben Milliarden Bausteinen. Bekannt ist nur die Spitze des Eisbergs, denn bislang kann nur einem Bruchteil dieser Gene eine biologische Funktion zugeordnet werden. „Das wird mit der veröffentlichten Referenzgenomsequenz nun leichter. Sie ist ein großer Schritt für die Züchtungsforschung und für die züchterische Verbesserung des Roggens“, sagt der Präsident des Julius Kühn-Instituts Frank Ordon. Nach Gerste und Weizen ist das dritte europäische Getreidegenom offen gelegt. Roggen als Fremdbefruchter ist gegenüber Weizen anpassungsfähiger und toleranter gegenüber biotischem und abiotischem Stress. Wichtigstes Ziel dürfte die Befreiung des Roggens von seiner Anfälligkeit gegenüber dem Mutterkornpilz sein. Mechanismen wie das Pollenausschüttungsvermögen sind bereits bekannt. Sorten, die viel Pollen ausschütten können die Pilzsporen verdrängen. Allerdings ist damit eine Ertragsminderung verbunden. Ein weiterer Züchtungsfokus könne auf der Kurzstrohigkeit liegen, die einen positiven Einfluss auf die Standfestigkeit hat.

roRo

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