Rote Karte für Batteriekäfige
Landwirtschaft
EU macht Druck gegen Legehennenkäfige
Vor allem Länder wie Deutschland, die das Verbot der Batteriekäfige bei Legehennen vorfristig umgesetzt haben und damit einen Wettbewerbsnachteil bei Durchführung von höheren Tierschutzstandards in Kauf nahmen, waren enttäuscht über EU-Länder, die selbst noch im letzten Umstellungsjahr die Möglichkeiten des Strukturwandels keine Aktivitäten zeigten. Die EU musste hinnehmen, dass sie gegenüber Verbrauchern an Glaubwürdigkeit verliert, weil sie es nicht schaffte, über einen Zeitraum von 12 Jahren die Mitgliedsländer auf eine gemeinsame Ziellinie zu bringen [1]. Die Käfigsituation wirft kein gutes Schlaglicht auf das kommende Jahr, wenn „EU-weit“ die Gruppenhaltung für Sauen umgesetzt sein soll [2]. Bislang scheinen lediglich 16 Länder diese neue Haltungsform einführen zu können.
Der vorletzte Schritt
Am Donnerstag hat die EU zehn säumigen Ländern eine mit Gründen versehene Stellungnahme angefordert, warum die Legehennenrichtlinie 1999\74\EG nicht umgesetzt wurde. Sie vor Anrufung des Gerichtshofes letzte Aufforderung ging an Belgien, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Zypern, Ungarn, die Niederlande, Polen und Portugal.
Der Kommission ist klar geworden, dass alle Mitgliedsstaaten die Vorgaben werden umsetzen müssen, „damit Marktverzerrungen und unfairer Wettbewerb vermieden“ wird. Die Angeschriebenen müssen belegen, dass alle Betriebe, die bislang noch nicht umgestellt haben, jetzt umgerüstet sind oder geschlossen wurden. Die Länder haben zwei Monate Zeit für eine Antwort.
Lesestoff:
[1] Nagelprobe Tierschutz
[2] Dalli zur Sauenhaltung
roRo