Roundup Geflügelpest
Landwirtschaft
Weitere Nutztierbestände betroffen
In Niedersachsen wurde am 23. November im Landkreis Cloppenburg erstmals H5N8 in einem Mastputenbestand mit 16.000 Tieren festgestellt. Eine landesweite Aufstallungspflicht hingegen gibt es nicht, erklärte Landwirtschaftsminister Christian Meyer und verweist auf das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI). Das sieht derzeit lediglich eine Aufstallungspflicht in Risikogebieten vor.
Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert das Keulen von weiteren 92.000 gesunden Tieren im Umkreis an. Da Tiere vor allem im Landkreis Cloppenburg in großen Beständen gehalten werden, werden „Ausbrüche von Tierseuchen immer dramatischer“. „Die vorbeugende Tötung nicht nachweislich infizierter Tiere ist aus Tierschutzsicht klar abzulehnen“, sagt Tierschutzpräsident Thomas Schröder.
Das Bundesland Hessen hingegen hat eine landesweite Aufstallung angeordnet. Dort wurde in Frankfurt-Sossenheim eine Kanadagans gefunden, die an H5N8 verendet ist. Dieser zweite Fundort befindet sich in einem Wohngebiet ohne größere Wasserflächen, so dass ein Eintrag über Zugvögel nicht zu vermuten sei.
In Mecklenburg-Vorpommern waren bis Mittwoch sieben H5N8-Ausbrüche bei Wildvögeln und zwei Ausbrüche des niedrigpathogenen H5-Typs festgestellt. Insgesamt wurden 30 Restriktionszonen eingerichtet.
Am Donnerstag hat das FLI das Virus auch bei einem Schwan im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt bestätigt. Im Harz drang das Virus auch in eine private Hühnerhaltung ein. „Aufgrund der neuen Risikolage haben wir sofort entschieden, eine landesweite Aufstallung von Geflügel anzuordnen, in begründeten Ausnahmefällen sind jedoch Ausnahmen möglich“, sagte Landwirtschaftsministerin Claudia Dalbert.
Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) hingegen appelliert erneut für eine bundesweite Stallpflicht: „Die Situation bleibt angespannt, wir sind nach wie vor in großer Sorge“, sagt ZDG-Präsident Friedrich-Otto Ripke. Es gehe darum, die Infektionskette zwischen Wildvögel und Nutzvieh zu unterbrechen.
roRo; VLE