RP: Mehr Agrarinvestitionen als geplant
Landwirtschaft
Rheinland-Pfalz stärkt den ländlichen Raum
„Dieser Haushalt steht unter dem Vorzeichen der
notwendigen Einsparungen. In Verantwortung dafür haben wir die Verbindung
zwischen Haushaltskonsolidierung, Neuausrichtung und Stabilisierung im Bereich
des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten
geschaffen“, sagte Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken (Grüne) am Freitag.
Ziel der pfälzischen Agrarpolitik sei es deshalb, die Wertschöpfung im
ländlichen Raum zu stärken.
Verabschiedet wurde der Doppelhaushalt 2012 und 2013,
der jährlich rund 14 Milliarden Euro vorsieht. Jährlich sollen rund eine
Milliarde Euro neue Schulden aufgenommen werden. Insgesamt sollen bis 2020
jährlich etwa 220 Millionen Euro weniger ausgegeben werden, um die
Schuldenbrems einzuhalten. Gespart werden soll vor allem im Bereich des
öffentlichen Dienstes und beim Straßenbau. Der Rechungshof und die CDU wollten
deutlich mehr einsparen.
Mehr Agrarinvestitionen
Im letzten Jahr seien die Ausgaben für die Agrarinvestitionen um 50 Prozent höher als geplant gewesen. Möglich wurde das durch eine neue Akzentuierung der Förderprogramme. Die Investitionsförderung und die Bodenordnung wurden stabilisiert, gestärkt wurden der Weinbau und die Öko-Landwirtschaft sowie der Agrar-Umweltbereich. Die Stärkung regionaler Verarbeitung und Vermarktung helfen direkt dem ländlichen Raum. Rheinland-Pfalz muss dabei mit rund 14 Millionen Euro weniger auskommen, wenn sich die Opposition auf Bundes- und Europaebene mit ihren Kürzungen durchsetze. Vor allem wehre sich Höfken gegen Vorschläge zum Personalabbau in Beratung, Forschung und Ausbildung.
Wassercent
Höfken betonte die Wichtigkeit des Wassercents, der ab 2013 im Bundesland eingeführt werden soll. Dieser soll bei der Entnahme aus dem Grundwasser sowie aus Oberflächengewässern fällig werden. Höfken: „Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, das es zu schützen gilt.“ Alleine für die Erfüllung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie würden bis 2015 ausgaben in Höhe von 415 Millionen Euro erforderlich. Diese Kosten dürften nicht den Kommunen aufgebürdet werden, weil die Verbraucher auch schon heute „exorbitante Kosten für Wasser und Abwasser aufbringen“ müssten.
Forstpolitik
Im Landtag betonte Höfken erneut den Stellenwert eines Nationalparks in Rheinland-Pfalz. Die Forstwirtschaft sichere 50.000 Arbeitsplätze und sorge für ein Steueraufkommen in Höhe von 455 Millionen Euro. Der Ausbau der Windkraft im Wald könne beide Aspekte stärken. Daher, so Höfken soll der Wald besser geschützt werden – am besten mit einem Nationalpark. Vorbild ist der Nationalpark Eifel, dem rund 450.000 Besucher im Jahr 8,7 Millionen Euro bescheren und 270 Arbeitsplätze sicherten.
roRo; Foto: roRo (Archiv)