Rübenbauern wehren sich

Landwirtschaft

Zucker aus Güstrow über 2014 hinaus?

Die Nordzucker AG hatte vor kurzem beschlossen, dass Zuckerwerk in Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern, dicht zu machen. Gestern haben die Güstrower Rübenbauern sich entschlossen, ihre Rübenquote nicht zu verkaufen, was nach Ansicht des Landwirtschaftsministeriums MV Nordzucker verpflichtet, mindestens bis 2014 diese Mengen abzunehmen und in dieser Zeit, die Schließung des Werkes noch einmal neu zu überdenken. „Damit übernehmen die Landwirte ein hohes Maß an Verantwortung für ihre Region und darüber hinaus für das Land Mecklenburg-Vorpommern als traditionelles Rübenanbaugebiet“, freute sich Minister Dr. Till Backhaus.
Verärgert zeigt er sich noch immer, weil Nordzucker keine plausible Erklärung für die Schließung des Werkes angegeben hat.

Zukunft Bio-Rüben?
Dabei hatte Ende September die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle ZMP sogar noch berichtet, dass Nordzucker händeringend Bio-Rübenbauern sucht. Die Nachfrage nach Biozucker könne kaum aus heimischer Produktion gedeckt werden und stamme meist aus Brasilien. Bereits 2005 wollte Nordzucker 5.000 Tonnen Biozucker produzieren. Dafür wären 35.000 Tonnen Rüben auf 800 ha Fläche notwendig gewesen, aber nur 15 Bauern fanden sich bereit. Umstellungsbauern ist das Ertragsrisiko zu hoch und mit Kartoffeln und Feldgemüse gab es zumindest damals lohnendere Feldfrüchte. Für eine Tonne Biorüben gebe es jedoch mit 83 Euro ein deutlich höheres Entgelt als für die konventionelle Beta vulgaris. Die erzielt derzeit etwa 41 Euro/t.

roRo

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