Rukwied wiedergewählt

Landwirtschaft

+++ 29.06. 12:07 Rukwied wiedergewählt +++

DBV wählt Kontinuität in der Krise
DBV-Bauerntag in Hannover

Als Landesbauernpräsident hat Udo Folgart den Staffelstab bereits an den Ökobauern Hendrik Wendorff übergeben. Bevor er sich allein der SPD im Brandenburger Landtag und seinem landwirtschaftlichen Betrieb im Havelland kümmert, führte Folgart als Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes noch ein überregionales Amt. Mit einem emotionalem Rückblick verabschiedete sich Folgart am Donnerstag auf dem Bauerntag des Deutschen Bauernverbandes (DBV) von seinem DBV-Amt und versprach, bei Rückfragen auch weiterhin zur Verfügung zu stehen. Nachfolger ist Wolfgang Vogel vom Landesbauernverband Sachsen geworden.

In Hannover stand aber auch die Wiederwahl des DBV-Präsidenten Joachim Rukwied, sowie die Wahl der Vizepräsidenten Walter Heidl (LBV Bayern), Werner Hilse (Niedersachsen) und Werner Schwarz (Schleswig-Holstein) an. Nicht gerade in einer leichten Zeit. Vor allem der Milchmarkt ist in äußerst schwieriges Fahrwasser geraten. „Zukunft sichern, Bauern stärken“ lautet das Motto der Tagung. Hannover wird die Preise nicht anheben können, noch ein Exportprogramm auflegen. Doch in den zwei Tagen will der DBV ein seine Verbandsarbeit programmatisch ausrichten, um die Familienbetriebe im Lande zu halten. Rukwied hat vor der Wahl an die Bundesregierung appelliert, die Landwirte nicht alleine zu lassen. „Sonst wird der Strukturwandel zu einem Strukturbruch.“


Der neue Vorstand des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Im Bild (von links): Wolfgang Vogel, Werner Schwarz, Joachim Rukwied, Werner Hilse, Walter Heidl; Foto: DBV

Die Landwirtschaft habe weiterhin eine Perspektive, sagte Rukwied. „Wir bieten unseren Verbrauchern ein vielfältiges Angebot qualitativ hochwertiger Lebensmittel. Nur kommt derzeit vom Ladenpreis zu wenig bei unseren Bauern an.“ Kernmarkt der Agrarbranche bleibe die EU. Die Marktkrise sei eine Mischung aus konjunkturellen und politischen Ursachen. Vor allem der Milchmarkt zeige, dass die Beschlüsse nach der letzten Milchkrise 2998/2009 noch immer nicht umgesetzt worden seien.

Aus diesem Grunde hat der DBV ein Aktionsplan für die Landwirtschaft aufgestellt, bei dem vor allem die Modernisier8ung der Lieferbeziehungen zwischen Landwirten und Molkereien im Vordergrund stehen. Der DBV hat den Mut gehabt, den Fokus auf die Milcherzeuger und genossenschaftlichen Molkereien zu legen. Auch diese könnten jederzeit die Lieferverträge den Marktanforderungen anpassen. Die andienpflicht müsste nicht mehr verbindlich sein, sondern könnte mindestens über eine Verkürzung der Vertragslaufzeit differenziert werden. Bislang sind die Landwirte zwei Jahre gebunden. Darüber hinaus sollten die Molkereien verschiedene Preise anbieten. Festpreisvereinbarungen, Bonuszahlungen zu Mengenanpassungen und eine verwertungsbezogene Preisstaffel sollten den bisherigen Einheitspreis ablösen. Das Preisportfolio könnte frühzeitig Signale in den Markt geben.

Waren die Wahlergebnisse keine Überraschungen, durften auch bei den Inhalten keine erwartet werden. „Den Märkten müssen wir uns stellen“, sagte Rukwied. Eine Rückkehr zu mehr Marktordnung hat es in Hannover nicht gegeben.

Am Nachmittag werden verschiedene Märkte und ein Ausblick auf die GAP 2020 debattiert.

Roland Krieg; Foto: DBV

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