Russland rubelt den Rindersektor
Landwirtschaft
Moskau zahlt 2022 hohe Subventionen für Rinderfutter
Russlands Kampf gegen die Inflation führt unter anderem zu Beschränkungen im Agrarexport. Auch auf dem heimischen Markt versucht die Regierung der Teuerung Herr zu werden. Mitte Februar hat Landwirtschaftsminister Dmitry Patrushev einem Betrag von 10 Millionen Rubel, das sind etwa 150 Millionen US-Dollar zugestimmt. Gleichzeitig warnt er vor weiteren Preissteigerungen bei Brot, Zucker, Milch und Gemüse.
Molkereien, wie Danone haben die Konsumenten bereits auf um zehn Prozent höhere Preise eingestellt. Die Ursache sind um 20 bis 50 Prozent angestiegene Futterkosten seit dem vergangenen Jahr. Nicht alles kann durch eine Neubewertung und einen Austausch von teuren Futterkomponenten in der Ration ausgeglichen werden. Die Milchpreise sind bereits 2021 angestiegen, decken aber nicht den Kostenverlauf. Die Produktionskosten sollen um 17 Prozent gestiegen sein, der Preis für ein Kilogramm Milch hingegen nur um sieben Prozent.
Die Futtersubvention soll nach Yuri Ivanov vom Forschungsinstitut für Tierproduktion die Kostensituation bei einigen Betrieben erleichtern, aber werde nicht für eine nachhaltige Wirtschaftlichkeit ausreichen.
Die hohen Kosten lassen Kleinbetriebe die Rinderhaltung aufgeben. Sie wenden sich dem Ackerbau zu. Wachstum gebe es lediglich auf Betrieben mit mehr als 400 Rindern.
Roland Krieg
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