Saatgut mit GVO-Mais vermischt

Landwirtschaft

Bioland und Greenpeace veröffentlichen Verunreinigungen

Für Saatgut gilt in Europa ein Reinheitsgebot, nach dem es nicht mit gentechnisch veränderter Sorten vermischt sein darf. Deshalb testen die Bundesländer jedes Frühjahr Mais-Proben auf Spuren gentechnisch veränderten Materials. In einer gemeinsamen Befragung haben Bioland und Greenpeace allerdings unzulässigen Vermischungen festgestellt. Eine Probe aus Schleswig-Holstein enthielt mit Mon88017, Mon89034, Nk603 und Mon810 sogar vier in Europa verbotene Maissorten.

Daten veröffentlicht
Im Rahmen des Umweltinformationsgesetzes haben die Organisationen 13 Bundesländer nach ihren Testergebnissen befragt. Neun Ergebnisse liegen vor und wurden publik gemacht. „Verunreinigtes Saatgut kann dazu führen, dass sich Gen-Pflanzen unkontrolliert ausbreiten und in die Nahrungskette gelangen“, sagt Martin Hofstetter, Landwirtschafts-Experte von Greenpeace. „Selbst wenn die positiv getesteten Partien aus dem Handel genommen wurden, bleibt Importware riskant. Es wird nur stichprobenartig getestet, in Bayern beispielsweise nur sechs Prozent des gesamten Saatgutes. Landwirten sollten Mais-Saaten erwerben, die in Deutschland vermehrt wurden. Hier ist der Gen-Mais-Anbau verboten.“
Aber nicht alle Saatgutpartien sind bereits aus dem Handel. Einige Ergebnisse tragen noch den Vermerk, dass die Unternehmen aufgefordert wurden, das Saatgut zurückzunehmen.
„Die schleichende Verunreinigung von Saatgut mit gentechnisch veränderten Organismen ist vollkommen inakzeptabel und widerspricht dem Prinzip der Wahlfreiheit“, kommentiert Bioland-Präsident Thomas Dosch.
Als Verunreinigungsquellen gelten unzureichende Reinigungen von Maschinen, Trennung bei der Lagerung und Nutzung von Transportfahrzeugen, die gentechnisch verändertes und konventionell gezüchtetes Saatgut transportiert haben.,

Lesestoff:
Die Liste finden Sie unter www.greenpeace.de und unter www.bioland.de

roRo

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