Saatgutbehandlung mit Mikroben

Landwirtschaft

Biosubstanz soll Mais bei der Nährstoffaufnahme helfen

Monsanto wird 2017 alles Maissaatgut in den USA mit einem im Boden lebenden Pilz nachempfundenen Stoff behandeln und rechnet damit, dass der Mais auf 90 Millionen Hektar wächst.

In Zusammenarbeit mit „Novozyms“ wurde eine bioaktive Substanz gewonnen, die über zwei Jahre hinweg höhere Erträge, weniger Pflanzenschutzmittelanwendungen und eine höhere Nährstoffeffizienz verspreche. „Davon werden die Landwirtschaft, die Verbraucher und die Umwelt gleichermaßen profitieren“, sagte Novozym-Geschäftsführer Collin Bletsky.

Es ist die Weiterentwicklung des natürlichen Pilzes Penicillium bilaii, der in Symbiose mit Wurzeln lebt und vor allem die Aufnahme von Phosphor anregt. Natürliche Vorkommen des Pilzes sind in der Regel zu dünn, um eine flächendeckende Wirkung zu entfalten.

Der Pilz wurde auch für den Ökolandbau als Starterkultur getestet und hat Wachstumserfolge als Beigabe zu organischem Dünger erzielt [1].

Novozyms nutzt jedoch nicht den Pilz als Ganzes, sondern hat bereits vorher mit dem Mittel JumpStart („Starthilfe“) als Zellkultur des Pilzes Erfolge gefeiert. Die Sporen verblieben bis zu 120 Tage auf dem Saatgut. Zusammen mit Monsanto kann die bioaktive Substanz jetzt bis zu zwei Jahre auf lagerfähigem Saatgut verbleiben.

Die Saatgutbehandlung, ob chemisch oder biotechnologisch, bietet punktgenaue Möglichkeiten, Saatgut einen besseren Start zu geben.

Lesestoff:

[1] Sanchez-Esteva, Sara: The effect of Penicillium bilaii on wheat growth and phosphorus uptake as a ected by soil pH, soil P and application of sewage sludge; in organic eprint 01 Nov 2016 http://orgprints.org/30704/

Roland Krieg

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