Sachsen ermittelt Hochwasser-Schäden

Landwirtschaft

Sachsen summiert die Schäden auf

Das Hochwasser 2013 hat in Land- und Forstwirtschaft, am landeseigenen Pegelmessnetz sowie an Hochwasserschutzanlagen und Gewässern in Sachsen einen Gesamtschaden von fast 300 Millionen Euro hinterlassen. Das geht aus einer ersten Schadensaufnahme nach dem Hochwasser hervor.

Gewässer I. Ordnung / Hochwasserschutzanlagen

Vom Juni-Hochwasser 2013 war der Freistaat Sachsen flächendeckend betroffen. Insgesamt musste an 1 800 km Gewässerlänge die Hochwasser-Alarmstufe 3 bzw. 4 ausgerufen werden. Teilweise wurden Wasserstände erreicht, die die Werte des Augusthochwassers 2002 erreichten und sogar übertrafen. In der Folge kam es zu Schäden, die derzeit auf 250 Millionen Euro geschätzt werden. Betroffen sind Gewässerinfrastruktur wie Deiche und Hochwasserschutzmauern, Talsperren, Hochwasserrückhaltebecken sowie die Gewässer selbst. Auf einer Länge von 230 km wurden insbesondere an Elbe und Mulde Hochwasserschutzdeiche so beschädigt, dass dringender Instandsetzungsbedarf besteht. Um für mögliche weitere Hochwasserereignisse Mindestvorkehrungen zu treffen, müssen an rund 40 Deichbrüchen Sofortsicherungsmaßnahmen vorgenommen werden.

Pegelnetz

An zahlreichen Hochwassermelde- bzw. gewässerkundlichen Pegeln im Netz der Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft (BfUL) sind durch das Hochwasser Schäden eingetreten, und zwar an Gebäudeteilen, an Messeinrichtungen, an Technik zur Datenfernübertragung sowie durch Ablagerungen und Ausspülungen am Messprofil. Mehrere Pegel müssen komplett hochwassersicher neu errichtet werden. Die nachhaltige Beseitigung der Schäden wird nach ersten Einschätzungen rund 1,5 Millionen Euro kosten.

Landwirtschaft

Derzeit sind Schäden mit einer Gesamtsumme von 35,4 Millionen Euro gemeldet. Es ist davon auszugehen, dass diese Summe durch weitere, bisher nicht erfasste Schäden noch steigen wird. Schäden sind insbesondere an landwirtschaftlichen Kulturen sowie an landwirtschaftlichen Flächen durch Ab- und Ausspülungen aufgetreten, weniger dagegen durch Verluste an Tieren, Gebäuden, Fahrzeugen oder Maschinen. An vielen Stellen ist noch unklar, ob Kulturen die Überflutungen überstanden haben und auf welche Weise sie noch genutzt werden können. Insgesamt sind die landwirtschaftlichen Schäden in den Landkreisen Nordsachsen, Mittelsachsen, Leipzig und Meißen am größten.

Forstwirtschaft

Wild abfließendes Oberflächenwasser und Überschwemmungen haben an Wegen, Brücken und Stützmauern im Wald schwere Schäden angerichtet. Forstwege sind streckenweise stark ausgespült oder vollständig zerstört; Brücken, Stützmauern und Teichdämme beschädigt oder destabilisiert. Die Höhe der Schäden liegt bei rund 10,2 Millionen Euro. Davon entfallen 6,4 Millionen Euro auf den Staatswald sowie 3,8 Millionen Euro auf Privat- und Körperschaftswald. Allein 70 Prozent der Schäden sind im Erzgebirgskreis, im Vogtlandkreis sowie im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge aufgetreten.

Schäden an Einrichtungen im Bereich des SMUL

In den vom SMUL genutzten Liegenschaften sind Schäden in Höhe von rund 400 000 Euro zu verzeichnen. Am stärksten betroffen waren das Lehr- und Versuchsgut Köllitsch und das Hauptgestüt Graditz durch die Überschwemmung von landwirtschaftlichen Nutzflächen. In den Einrichtungen von Landestalsperrenverwaltung (LTV) in Pirna und der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz in Bad Schandau ist Büromobiliar zu Schaden gekommen. Die unmittelbar an den Gebäuden eingetretenen Schäden werden durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) erfasst.

SMUL

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