Sachsen stellt Trockenmauern wieder her

Landwirtschaft

Fördermittel für zerstörte Trockenmauern

Die Extremniederschläge im August und September 2010 haben in den sächsischen Weinbergen bis zu 400 Jahre alte Trockenmauern beschädigt oder zerstört. Sachsens Landwirtschaftsminister Frank Kupfer hatte Hilfe bei der Restaurierung zugesagt: „Wir wollen den Winzern, die aufgrund ihrer kaputten Mauern nicht mehr ihren ganzen Weinberg bewirtschaften können, bei den teuren Arbeiten unter die Arme greifen.“ Der Startschuss für die Sanierung fiel in der Weinlage „Goldener Wagen“ des Staatsweingutes „Schloss Wackerbarth“.
Der Freistaat sieht sich bei der Sanierung in der Pflicht, da die Trockenmauern im Elbtal zwischen Pirna und Diesbar-Seußlitz kulturell bedeutsam sind. Die Regenfälle haben in den Steillagen zu massiven Mauereinbrüchen und Erdrutschen geführt. Alleine auf dem Weingut sind Trockenmauern an 32 Stellen mit einer Fläche von 1.000 Quadratmetern eingestürzt. Sonja Schilg, Geschäftsführerin des Weinguts, will für die Wiederherstellung rund 1.200 Tonnen Porphyr- und Granitsteine verbauen.
Für die Sanierung der Mauern im Weingut und bei privaten Winzern stehen 1,2 Millionen Euro bereit. Insgesamt haben 23 betroffene Winzer Anträge auf Fördermittel gestellt. 18 Anträge mit 900.000 Euro wurden bereits bewilligt, fünf Anträge für 135.000 Euro folgen in Kürze. Gefördert werden die Sanierungsarbeiten bis zu 80 Prozent.
Die Trockenmauern stützen einzelne Terrassen, speichern wärme und sind ein wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere wie beispielsweise Eidechsen, Wildbienen, Spinnen und Schnecken. Seit 2007 hat der Freistaat rund vier Millionen Euro in die Sanierung investiert.

roRo

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