Salzlaugenpipeline zur Nordsee
Landwirtschaft
Salz: Sander fordert Reduzierung an der Quelle
>Bei der Herstellung von Kali fallen an Werra und Weser im hessisch-thüringischen Kalirevier derzeit rund 14 Millionen Kubikmeter Salzwasser an. Die Hälfte wird in die Werra geleitet. Zur Touristenattraktion ist die Abraumhalde Monte Kali in Heringen geworden. K+S, ehemals Kali und Salz hat rund 360 Millionen Euro in neue Technik investiert, das Umweltproblem zu lösen, denn derzeit liegen die Chloridgehalte am Einleitungspunkt in der Werra bei 2.500 mg und 200 mg Kali. Die Einleitungsgenehmigung läuft 2012 aus, weswegen sich ein Runder Tisch gebildet hat, Lösungen zu suchen. Am Dienstag hat der Runde Tisch unter wissenschaftlicher Begleitung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) das Ergebnis präsentiert.Ergebnisse
Über den Zeitraum von zwei Jahren wurden mehr als 22 Gutachten analysiert, um den Gewässerzustand wieder zu verbessern. Das Expertengremium empfahl jetzt eine Halbierung der anfallenden Salzabwassermengen durch Vermeidung und Verwertung vor Ort, sowie den Bau einer Fernleitung an die Nordsee zur Entsorgung des noch anfallenden Salzabwassers. In Werra und Weser könnte sich nach Ansicht des Gremiums dann wieder eine reine Süßwasser-Lebensgemeinschaft etablieren. Das ist Voraussetzung für Fischerei und Trinkwassergewinnung. Die Empfehlungen wurden mit drei Nein-Stimmen und ohne Enthaltung verabschiedet. 88 Prozent stimmten mit „Ja“.
Niedersachsen will Reduzierung an der Quelle
Den Bau einer Pipeline bis zur Nordsee hält Umweltminister Hans-Heinrich Sander für unrealistisch. „Wir müssen alles dafür tun, um weitere Belastungen unseres Küstenmeeres und des Weltnaturerbes zu vermeiden. Ich bin sicher, dass gemessen an den geschätzten Kosten einer Pipeline von 500 Millionen Euro eine weitgehende Reduzierung der Belastung and er Quelle machbar ist.“ Sander sieht mehr Potenzial, als die von K+S veranschlagten 360 Millionen Euro. Niedersachsen wollte einen weltweiten Wettbewerb zur Reduzierung der Abwasserbelastung starten.
Thüringen unterstützt die Ergebnisse
Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz hingegen sieht keine Alternative zur Salzlaugenpipeline. Gleichzeitig forderte er K+S auf, die Eindampfungsanlage in Unterbreizbach schnellmöglichst in Betrieb zu nehmen. Reinholz erneuerte das Einleitungsverbot ab 2012. eine Verlängerung für die Einleitung in die Werra werde es in Thüringen nicht geben. „Im übrigen bleibt die Gerstunger Mulde versenkungsfrei“, so Reinholz.
K+S: Ergebnisse wecken unerfüllbare Erwartungen
Lesestoff:
Das Abschlussdokument finden Sie auf der Seite www.runder-tisch-werra.de
VLE; Foto: UFZ