Schneller unter die Erde

Landwirtschaft

Wirtschaftsdünger werden schneller eingearbeitet

Einarbeitungszeit von Wirtschaftsdüngern

In keinem anderen landwirtschaftlichen Bereich ist es so effektiv möglich, Emissionen zu verringern, wie bei der Ausbringung von organischen Düngern wie Gülle, Gärreste und Festmist. Vor allem Gülle und Geflügelkot fallen Anwohnern wegen ihrer Geruchsbelästigung auf und schädigen das Image der Landwirte. Was da müffelt ist Ammoniak. Ein farbloses Gas, das bei der Zersetzung von Eiweißen und Harnstoff entsteht. In der Atmosphäre wandelt sich das Gas in Ammoniumsalze um und führt über Niederschläge verfrachtet zu Versauerungen von Boden, Gewässern und der Vegetation. Hinzu kommt das klimarelevante Lachgas, das besonders aus anaeroben Bodenverhältnissen frei gesetzt wird.

Schnelles Einarbeiten …

Das Freisetzen von Ammoniak ist bei Temperaturen von 25 Grad Celsius doppelt so hoch wie bei zehn Grad. Niederschlag spült flüssige Wirtschaftsdünger in den Boden und die Gewässer. Es geht also um die Einarbeitung von Gülle, Gärreste und Co. Schon möglichst bei Ausbringung, damit Boden und Pflanzen in den Genuss der wertvollen Nährstoffe kommen, die Emissionen aber reduziert werden. Gegenüber der mittlerweile verbotenen breitflächigen Ausbringung mittels Prallteller reduziert nach Analyse der Landwirtschaftskammer Niedersachsen die streifenweise Ausbringung der Wirtschaftsdünger in tiefere Krumenbereiche die Emissionen um mehr als 90 Prozent.

… wurde gängige Praxis

Der Blick in die Agrarstrukturerhebung zeigt, dass im Jahr 2015 mit 208 Millionen Kubikmeter Gülle etwa 17 Millionen Kubikmeter mehr als 2010 ausgebracht wurden. Je mehr Wirtschaftsdünger, desto weniger Zukauf an Mineraldünger, weiß der Deutsche Bauernverband (DBV).  Die Ausbringung von Gärresten aus Biogasanlagen hat sich im gleichen Zeitraum von 17 auf 31 Prozent fast verdoppelt.

Die Landwirte haben technisch reagiert und bringen die Wirtschaftsdünger schneller in den Boden ein. Wurden 2010 die Dünger zu 64 Prozent erst nach über einer Stunde in den Boden gebracht, werden sie heute schon zu 70 Prozent innerhalb einer Stunde eingearbeitet und zu einem hohen Anteil schon gleich während der Ausbringung.

Lesestoff:

Die DLG-Feldtage 2016 auf Gut Mariaburghausen in Bayern haben den Landwirten die modernste Technik zur Einarbeitung von Wirtschaftsdüngern aufgezeigt: https://herd-und-hof.de/landwirtschaft-/duengeverordnung-forciert-technikwechsel.html

Roland Krieg; Grafik: DBV

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