Schutz vor Pflanzenschädlinge

Landwirtschaft

EU-Agri uneins über pflanzensanitäre Maßnahmen

Die EU-Wahl in diesem Jahr hat die Arbeit an der Verordnung EU 2013/0141 über den Schutz vor Pflanzenschädlinge unterbrochen. Die frühere Berichterstatterin ist nicht mehr im Parlament. Die Britin Anthea McIntyre von der ECR hat sich mit einigen neuen Schattenberichterstattern der Fraktionen in den Text einarbeiten müssen. Die Arbeit an der Verordnung begann schon 2010 mit der Bewertung bestehender Pflanzenschutzregeln. Der erste Trilog mit Rat und Kommission soll bereits am 22. September stattfinden.

Die Mehrheit im Agri-Ausschuss sah in der Sitzung am Montag Verbesserungsbedarf. Handlungsbedarf zeigt das wahrscheinlich über Zierpflanzen aus Costa Rica in die EU eingeführte Feuerbakterium Xyllela, das ganze Olivenbaumhaine in Süditalien zerstört [1]. Es ist ein Signal, dass bei allen Bemühungen, die EU frei von eingeschleppten Pflanzenkrankheiten zu halten, nicht funktioniert.

Ob das so schnell geht, ist fraglich. Jan Huitema von den niederländischen Liberalen will nichts überstürzen. Angesichts eines Jahresumsatzes von 30 Milliarden Euro sollten Maßnahmen für strengere Kontrollen gut überlegt sein. Falls die EU sich abkapselt und ein geschlossenes Einfuhrregime umsetzte, kostet das nicht nur Arbeitsplätze in Europa, sondern signalisiere anderen Regionen, es den Europäern gleich zu tun.

Annie Schreijer-Pierik von den niederländischen Christdemokraten hingegen will nicht das ganze Einfuhrsystem umkrempeln. Das wünschten sich zwar manche Staaten, führe aber zu einer Blockade. Gesucht ist ein Kompromiss. Im EU-Entwurf stehen in mehreren Optionen Priorisierung von Krankheiten und Ländern sowie Prävention auf der Wunschliste.

Gesucht wird ein Kompromiss. Jordi Sebastiá Talavera von den spanischen Grünen betont, dass Prävention preisgünstiger sei als die Bekämpfung der eingeschleppten Schadorganismen oder das Zurückhalten von Schiffsladungen in den Häfen. Sebastiá plädiert für ein Mischsystem, nach denen Länder als sichere und als unsichere Herkunft eingeteilt werden.

Lesestoff:

[1] EU-Parlament will Pflanzenkontrolle verbessern

Roland Krieg

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