Schwefelmangel leimt Bienen

Landwirtschaft

Raps mit Schwefelmangel erscheint wie verblüht

Schwefel und Stickstoff sind Hauptbestandteile des pflanzlichen Proteins und vor allem Raps hat wegen seines Senföls einen hohen Schwefelbedarf. Im Frühjahr und Vorsommer ist Raps eine der wichtigsten Bienenweiden. Bienen können von einem Hektar Raps rund einen „Zentner Honig nach Hause“ schaffen. Vorausgesetzt, die fleißigen Insekten suchen den Raps auch auf.

Schwefelmangel in Nordeuropa
Die Wissenschaftler des Instituts für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig beobachten den Schwefelmangel in der Agrikultur schon seit längerem. Er verursacht markante Veränderungen von Form, Farbe und Geruch der Rapsblüten.
Sie sind blassgelb bis weiß statt sattgelb, nur halb so groß wie bei ausreichender Schwefelversorgung. Die Blütenform wird länglich statt rundoval und duften weniger intensiv. Rein optisch ähneln die Schwefelmangelblüten sehr stark verblühenden Rapsblüten und sind offensichtlich für die Bienen weniger attraktiv.

Umsonst verschmäht
Bestände mit Schwefelmangel werden weniger besucht, als gut versorgte Vergleichsbestände. Weil der Bienenflug sehr viel Energie Foto FALverbraucht meiden die Honigbienen die weißen Blüten, weil sie sich von dort weniger Ertrag erhoffen. Nektar ist der „Treibstoff“ der Bienen und daher lebensnotwendig nach der Landung auf der Blüte auch Nektar vorzufinden. Die Schwefelmangelblüte hingegen signalisiert den Immen jedoch eine geringere Erfolgsaussichten. Sie erscheint, wie nach der Befruchtung durch eine andere Biene bereits verblüht und der Nektar bereits entnommen. Aber: Der Zuckergehalt des Nektars und die Menge an Pollen bleibt vom Schwefelmangel unberührt und die Biene hätte den gleichen Erfolg.
Damit konnten die Forscher zeigen, dass nicht ein verändertes Futterangebot, sondern optische Signale und Geruch, die Bienen von den Mangelfeldern abhalten.

roRo; Foto: FAL

Zurück