Schweine fressen kein Gras ...
Landwirtschaft
Vorteile für Rindfleisch aus Weidehaltung
Rinder haben in der aktuellen
Klimadiskussion keinen guten Ruf. Sie werden wegen ihrer Methanausscheidungen
als "Klima-Killer” angeprangert. So einfach ist es aber nicht.
Das Problem ist nämlich nicht die Kuh, sondern die Tatsache, dass immer mehr
Kühe immer weiter vom Weideland verdrängt und mit zu viel Kraftfutter gefüttert
werden. Dafür gibt es viele mögliche Gründe. Sie reichen von mangelnden
Weideflächen und arbeitswirtschaftlichen Erwägungen bis hin zur zunehmenden
Konkurrenz um die Fläche. Aber nur Wiederkäuer können Grünland in Fleisch und
Milch umwandeln. Sie sind, solange sie Gras fressen, keine Nahrungskonkurrenz
zum Menschen.
Das ist wichtig zu bedenken, bevor klimaschutzwillige
Verbraucher auf die Idee kommen, statt Rindfleisch auf Schweine- oder
Geflügelfleisch umzusteigen. Denn dort werden die Produkte in der Fütterung
eingesetzt, die auch für die Ernährung der Weltbevölkerung so dringend benötigt
werden. Und außerdem: Durch die intensive Düngung von Getreide, Mais und Soja
wird Lachgas freigesetzt und das bedroht das Weltklima mindestens genau so
stark wie Methan.
Jochen Dettmer, Bundesgeschäftsführer von
NEULAND e.V., wies auf der BioFach in Nürnberg darauf hin, dass Fleisch- und
Milchprodukte aus Weidehaltung nicht nur aus Klima- und Tierschutzgründen
unterstützt werden sollten. Der Erhalt von Grünland sei wichtig für den
Erosionsschutz und für den Erhalt der biologischen Artenvielfalt. Das müsse
auch bei der Reform der EU-Agrarpolitik nach 2013 in der ersten und zweiten
Säule angemessen berücksichtigt werden. Auch müssten Fragen der Kennzeichnung,
z. B. von Weidemilch in der Qualitätspolitik der EU verankert werden.
Britta Klein, www.aid.de Foto: aid infodienst