Schweinehalter fordern gemeinsame EU-Standards

Landwirtschaft

VEZG kritisiert QS-Importe von Ferkeln

Deutsche Schweinehalter dürfen angesichts der bevorstehenden Rechtsänderungen im EU-weiten Wettbewerb nicht weiter benachteiligt werden, fordere kürzlich am Rande einer Veranstaltung der Vorsitzende der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) Matthias Frieß. Die deutschen Sauenhalter hätten in den letzten Jahren bereits erhebliche Marktanteile verloren. Mittlerweile müssen mehr als 20 Prozent der in Deutschland gemästeten Ferkel aus Nachbarländern importiert werden. Rechne man die aus dem Ausland nach Deutschland eingeführten Mastschweine und das verzehrsfähige Schweinefleisch hinzu würde dann mehr als ein Drittel der Fleisch- und Wurstwaren zu geringeren als den hiesigen Tierschutzstandards an den Markt gebracht.

Nach deutschem Recht wird mit dem 01.01. bei der Kastration von Eberferkeln eine vollständige Schmerzausschaltung gefordert. Dies können z. B. dänische und niederländische Sauenhalter sowie die Mehrzahl der EU Wettbewerber mit den dort angewendeten Methoden nicht gewährleisten. Daher dürfen die Träger des QS-System diesen Sachverhalt nicht ignorieren und müssten dafür sorgen, dass mit dem QS-Logo ausgelobtes Fleisch zu gleichen Konditionen erzeugt werde. Ansonsten würde das vom deutschen Lebensmittelhandel gemeinsam entwickelte System in wichtigen Tierschutzfragen faktisch unterlaufen und damit unglaubwürdig, so Matthias Frieß.

QS wird in seiner Septembersitzung darüber beraten, will bislang aber an der Importzertifizierung festhalten.

Albert Hortmann-Scholten (LWK NI) / roRo

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