Schweineproduktion in Europa rückläufig

Landwirtschaft

Widrige Marktbedingungen für Schweine halten an

Europaweit wird im Moment über Probleme am Markt für Schlachtschweine und Schweinefleisch geklagt. Die hohen Futter‐ und Rohstoffpreise sowie die Auswirkungen der Wirtschaftskrise machen den Erzeugern, aber auch vielen Fleischproduzenten, zu schaffen. Die Folge sind mehrheitlich rückläufige Bestände an Schlachtschweinen und Sauen, reduzierte Schlachtzahlen und Schlachtschweinepreise auf Rekordniveau. Die neue Tierschutzverordnung, die ab 2013 europaweit in Kraft treten wird, könnte diese Tendenzen weiter verstärken. Diese Einschätzung gab am Montag die Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI) ab.

Um die kommenden Entwicklungen besser abschätzen zu können, fand zum Ende der 40. Kalenderwoche der europäische Prognoseauschuss für Schweinefleisch statt. Hierzu werden Marktexperten aller europäischen Nationen eingeladen, um über die weitere Entwicklung des Marktes zu diskutieren. Die Mehrheit der Teilnehmer erwartet dabei für ihr Land einen Rückgang der Produktion im kommenden Jahr. Im Mittel wird für das erste Halbjahr 2013 eine um 0,8 Prozent niedrigere Bruttoeigenproduktion prognostiziert. Dabei gehen gerade die großen Produzenten, Deutschland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Polen und selbst Spanien von einer deutlich rückläufigen Produktion aus. Eine steigende Eigenproduktion erwartet einzig Dänemark. Dies ist zu großen Teilen der umfangreichen Ferkelerzeugung geschuldet. Dänemark ist dabei inzwischen europaweit führend in Produktion und Export.

Auch preislich sind sich die Teilnehmer des Prognoseausschusses weitestgehend einig. Der aktuell europaweit hohe Preis für Schlachtschweine wird auch über 2012 hinaus Bestand haben. Weiterhin knappe Stückzahlen, rege nationale und internationale Konkurrenz um das Produkt, sowie stetig steigende Kosten werden zumeist als Gründe genannt. Spitzenreiter in den Preisprognosen ist Frankreich. Der Mittelmeerstaat erwartet im ersten Quartal 2013 einen um über 25 Prozent höheren Preis als im Vergleichszeitraum 2012.

AMI

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