Schweiz erlaubt Weideschlachtung
Landwirtschaft
Weideschlachtung: Weniger Stress für das Tier
In der Schweiz dürfen ab sofort Rinder auf der Weide geschlachtet werden. Das erlaubt eine entsprechende rechtskräftige Bewilligung, die dem Landwirt Nils Müller für seinen eigenen Rindviehbestand zunächst bis Ende 2018 erteilt worden ist. Das teilte das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) mit. Die artgerechte Tierhaltung könne nun konsequent zu Ende geführt werden, freut sich Eric Meili vom FiBL, der als Berater die Initiative des Landwirts begleitet und ihn beim Tauziehen mit den Behörden unterstützt hat.
Bei der Weideschlachtung wird das Rind auf der Weide inmitten seiner Herdengenossen mit einem finalen Schuss getötet. Es blutet unmittelbar aus und wird in einem Spezialanhänger ins Schlachthaus gebracht. Dabei sind natürlich strenge Hygienevorschriften einzuhalten. Die Weideschlachtung erspart dem Tier lange Transporte und Stress im Schlachthaus. Bauer, Metzger, Jäger und lokales Schlachthaus arbeiten hier eng zusammen.
Fleisch von Tieren aus Weideschlachtung weist bessere Werte in den Parametern Zartheit, Fleischfarbe und Wasserhaltevermögen auf. Studien auf zwei deutschen Betrieben haben gezeigt, dass die prämortalen Belastungsfaktoren für das Tier bei der Weideschlachtung minimiert werden.
Lesestoff:
Renate Kessen, www.aid.de