Schwund landwirtschaftlicher Fläche in NRW

Landwirtschaft

In NRW weniger als die Hälfte der Fläche noch Landwirtschaft

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche in Nordrhein-Westfalen hat von 2005 bis 2015 um 551 km² (- 3,2 %) abgenommen – eine Größenordnung, die in etwa der Gesamtfläche des Rhein-Kreises Neuss (577 km²) entspricht. Das teilt der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn mit und beruft sich dabei auf Berechnungen von Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche nehme mit 16.547 km² knapp die Hälfte der gesamten Landesfläche (34.110 km²) ein, liege mit 48,5 % somit unter der 50 %-Marke.

Aus Sicht des RLV eine bedenkliche Entwicklung. Gerade vor dem Hintergrund der wachsenden Weltbevölkerung und eines steigenden Bedarfes gerade auch an regional produzierten Lebensmitteln müsse die Sichtweise auf den Wert land- und forstwirtschaftlicher Flächen grundlegend geändert werden und der Flächenverbrauch durch Siedlungs- und Verkehrsmaßnahmen dringend reduziert werden. Darüber hinaus gefährdeten zerschnittenen Kulturlandschaften mit vielen Siedlungen, Gewerbeflächen und Straßen die Artenvielfalt.

Wie der RLV weiter mitteilt, sei ein Viertel des Landes (25,9 %; 8.828 km²) bewaldet; hier sei gegenüber 2005 ein Zuwachs um 335 km² zu verzeichnen. Auf Gebäude- und zugehörige Freiflächen (4.373 km²) entfielen 12,8 % der Landesfläche, auf Verkehrsflächen (2.445 km2) 7,2 %, auf Wasser- (687 km²) und Erholungsflächen (667 km²) jeweils 2 % und auf Betriebsflächen (396 km²) 1,2 %.

Den höchsten Anteil der Landwirtschaftsfläche an der Gesamtfläche hat nach RLV-Angaben in NRW die Gemeinde Titz (Kreis Düren; 84,7 %). Bei der Waldfläche liege Kirchhundem (Kreis Olpe) mit einem Anteil von 74,9 % und bei der Wasserfläche die Stadt Monheim (Kreis Mettmann) mit 12,7 % vorn. Die Stadt Herne hatte in zwei Kategorien die höchsten Anteile: 43,6 % entfielen auf Gebäude- und Freiflächen und 21 % auf Verkehrsflächen. Bei der Erholungsfläche belegte die Stadt Essen mit 11,2 % und bei der Betriebsfläche die Gemeinde Inden (Kreis Düren) im rheinischen Braunkohlerevier mit 42,4 % den Spitzenplatz.

RLV

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