SH: Jagd- und Artenschutzbericht
Landwirtschaft
SH: Fasane knapp, Wildschweine reichlich
Der kombinierte Jagd- und Artenschutz des Landes Schleswig-Holstein weist gegenläufige Trends auf.
Bei Wiesenvögeln, Schleiereule, Graureiher, Feldhasen und Fasan sinken die Bestandszahlen. „Der veränderte Lebensraum durch den Wandel in der Landwirtschaft ist für viele Arten eine Gefahr“, kommentiert Landwirtschaftsminister Robert Habeck. Bei den Fasanen hat sich der Bestand seit dem Jagdjahr 2003/2004 von rund 16.600 auf aktuell 8.400 fast halbiert.
Ganz anders ist die Entwicklung bei den Schalenwildarten (Rot-, Dam-, Reh- und Schwarzwild). Hier steigen die Jagdstrecken von Jahr zu Jahr. So erhöhte sich die Jagdstrecke beim Schwarzwild seit dem Jagdjahr 2000/01 von knapp 5.800 auf mehr als 14.700 Tiere im Jahr 2012/13. 1980/81 hatte sie noch bei knapp 1.600 Tieren gelegen. Diese Wildarten profitieren offensichtlich vom Landschaftswandel. Sie verursachen auch Wildschäden in der Land- und Forstwirtschaft. Ebenso angestiegen ist die Zahl der Wildunfälle im Straßenverkehr.
Der Bericht weist aber auch Erfolge bei Kranich, Seeadler und Trauerschnäpper aus: So hat sich der Brutbestand bei Kranichen von 2005 (knapp 200 Brutpaare) auf etwa 420 im Jahr 2013 erhöht. Ein entscheidender Faktor ist hier etwa die Renaturierung von Feuchtgebieten. Auch bei den Seeadlern verlief die Entwicklung positiv: Gab es 2003 noch 39 Brutpaare, waren es 2013 schon 73. Beim Trauerschnäpper, einem Singvogel, dessen Bestandsentwicklung in Europa in den letzten beiden Jahren negativ verlief, zeigten Maßnahmen aus dem Artenhilfsprogramm Wirkung: In geeigneten Wäldern werden seit 2009 spezielle Nistkästen ausgebracht. Die Brutbestände konnten deutlich erhöht werden; die Zahl der Brutpaare stieg im Projektgebiet von 85 im Jahr 2009 auf 215 im Jahr 2013.
Lesestoff:
Der Bericht wird auf der Seite www.melur.landsh.de veröffentlicht
roRo