Silbernes Agrarjubiläum in Mecklenburg-Vorpommern

Landwirtschaft

Landwirtschaftsdaten in Mecklenburg-Vorpommern

„Die Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern hat in den letzten 25 Jahren eine enorme Entwicklung hingelegt. Seit der Wendezeit gab es einen enormen Modernisierungsschub: bei der Technik angefangen über mehr Tierwohl durch moderne Stallanlagen bis hin zu betriebswirtschaftlichen und ökologischen Neujustierungen. Da kann die gesamte Branche mit Stolz auf ihre Leistung schauen. Nun gilt es, diesen Weg weiterzugehen und noch mehr Anreize für eine Landwirtschaft zu schaffen, die den Ansprüchen von Natur und Gesellschaft gerecht werden kann. Dies kann uns vor allem mit dem neuen EPLR in den kommenden Jahren gelingen“, erklärte Dr. Peter Sanftleben, Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, vergangenen Donnerstag auf dem Landesbauerntag.

So sind die Erträge in den letzten 25 Jahren enorm gestiegen. Wurden 1990 noch 57,7 dt/ha Winterweizen geerntet, waren es im letzten Jahr 90,7 dt/ha. Beim Raps stieg die Erntemenge pro Hektar von 27,1 dt im Jahr 1990 auf 44,6 dt im letzten Jahr steigern. Mecklenburg-Vorpommern zählt mit einer durchschnittlichen Milchleistung von 9.277 kg zur Spitze in Deutschland, darauf können Sie wahrlich stolz sein. Im Milchwirtschaftsjahr 1989/90 lag diese noch bei 4.694 kg.

Es gibt aber auch derzeit Entwicklungen, die nicht positiv bewertet werden können. Dazu gehört der Bodenmarkt. Kostete der Hektar 1991 noch 2.271 Euro, liegt er 2013 bereits bei 14.255 Euro. Die BVVG ist mit einem Bodenmarktanteil von 75 Prozent der preisbestimmende Marktteilnehmer in Deutschland. Sie verkauft pro Jahr allein in MV 20.000 Hektar. Kostete der Hektar bei der BVVG 2000 noch 4.730 Euro sind es 2014 schon 19.730 Euro. „Aber es gehört auch zur Wahrheit, dass einige Landwirte diese Gebote mitgehen. Teilweise werden die erworbenen Flächen dann zumeist an Nicht-Landwirte weiter veräußert und anschließend langfristig zurückgepachtet. Dieser Methode sehe ich mit Skepsis entgegen, da so vermehrt Fremdkapital in die Landwirtschaft gelangen kann und betriebswirtschaftliche Kriterien wichtiger werden als die gute fachliche Praxis“, mahnte der Staatssekretär.

Die Zukunftssicherung dieses Wirtschaftszweiges hat gerade in Bezug auf die Tierhaltung sehr viel mit der gesellschaftlichen Akzeptanz der Landwirtschaft zu tun. Einerseits hat das Interesse an der Landwirtschaft weiter zugenommen. Gleichzeitig hat sich die Gesellschaft immer weiter von der Landwirtschaft entfernt. „Die meisten Menschen wünschen sich von den Landwirten, dass sie verantwortungsvoll mit ihren Tieren und der Umwelt umgehen und jeder zweite findet es wichtig, dass die Lebensmittel beim Einkauf aus besonders tiergerechter Haltung stammen. Doch noch wichtiger sind Ihnen regionale Lebensmittel, die aber gleichzeitig auch preiswert sein sollen. Und hier liegt der Widerspruch. Alles hat seinen Preis. Alle, angefangen auf dem Feld oder im Stall, über die Ladentheke, bis hin zum Teller, tragen eine große Verantwortung und sollten sich dessen bewusst sein. Daher bin ich sehr gespannt, wie die Bundesregierung mit dem Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats des Bundeslandwirtschaftsministeriums mit der Forderung einer Agrarwende umgehen wird“, so Dr. Sanftleben.

LU MV; roRo

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