Soja verdrängt Sommermais in Brasilien
Landwirtschaft
Brasilien erntet mehr „zweiten Mais“
Der Maisanbau in Brasilien ändert sich. Der erste Mais wird traditionell im Oktober und November ausgesät und im März und April geerntet. Schon immer hat es einen zweiten Maisanbau gegeben, der als Wintermais dem Anbauzyklus auf der nördlichen Hemisphäre folgt.
Doch seit Jahren weitet sich der Sojaanbau in Brasilien aus und beansprucht immer mehr traditionelle Maisanbaufläche, so dass der brasilianische Wintermais bedeutender wird.
Nach Angaben des U.S. Grains Councils ist die Anbaufläche von Sommermais seit 2000 von 10,5 Millionen auf 6,9 Millionen Hektar zurückgegangen. Dennoch werden noch immer rund 35 Millionen Tonnen Mais von der gleichen Fläche geerntet.
Im gleichen Zeitraum hat der Anbau von Wintermais zugenommen. Wurden 2000 noch 6,5 Millionen Tonnen von 2,4 Millionen Hektar geerntet, sind es im letzten Jahr bereits 44,2 Millionen Tonnen von 8,9 Millionen Hektar gewesen.
Lagerprobleme
Brasilien hat aber Lagerprobleme für seinen Mais. Im letzten Jahr wurden 21 Millionen Tonnen Mais exportiert. Die Lagerkapazität in Brasilien wird derzeit auf 145 Millionen Tonnen geschätzt, die Getreideernte insgesamt beläuft sich aber auf 188 Millionen Tonnen. Die FAO empfiehlt Lagerkapazitäten in Höhe von 120 Prozent der geschätzten Ernte, so dass Brasilien Lager für rund 80 Millionen Tonnen Getreide fehlen. Nach Angaben des U:S: Grains Council will Brasilien in den nächsten sechs Jahren etwa 30 Milliarden US-Dollar für neue Läger ausgeben – was aber nicht ausreiche. 65 Prozent der Läger sind an der Küste bei den Exporthäfen. Der Anbau aber findet überwiegend im Landesinneren statt. Fehlende Läger können die Ausdehnung des Anbaus begrenzen.
roRo