Sojaforschung in Deutschland
Landwirtschaft
Forschung für den Sojaanbau in Deutschland
Zur Deckung des Proteinbedarfes vor allem in der Tierfütterung als auch für Produkte im vegetarischen Bereich, erfreut sich der Sojaanbau in Deutschland wachsender Beliebtheit. Die kühleren Temperaturen allerdings erschweren den Sojaanbau. Geschwächte Pflanzen sind einem höheren Befall durch Schaderreger ausgesetzt. Versuche haben gezeigt, dass Saatgutbeigaben und Priming die Jugendentwicklung der jungen Sojapflanzen günstig beeinflussen können.
Saatgutbeigaben
Damit sind bestimmte Mikroorganismen wie Rhizobakterien und Mykorrhiza-Pilze sowie sojaeigene isoflavonoide Pflanzensubstanzen gemeint. Diese befördern das Auflaufen der Keimlinge und eine frühe Luftstickstoffbindung durch Bradyrhizobien. Insgesamt zeigen die Jungpflanzen eine kräftige Entwicklung
Priming
Mit Priming wird das Vorquellen des Samens bezeichnet. Durch diese Keimstimulierung kann eine beschleunigte Keimung der Samen erfolgen und ein gleichmäßiges Auflaufen erzielt werden.
Kombination der beiden Maßnahmen
Im Forschungsvorhaben von Prof. Dr. Günter Leithold von der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde zunächst die optimale Vorquellzeit bestimmt, indem Samen von fünf Sojasorten in einer definierten Zeitreihe vorgequollen, rückgetrocknet und anschließend in Gefäßversuchen im Klimaschrank bei vier unterschiedlichen Temperaturen zum Auflaufen gebracht wurden. Im nächsten Schritt werden die geprimten Samen (optimale Vorquellzeit) mit den verschiedenen kommerziell erhältlichen Präparaten von Bradyrhizobien und Mikroorganismen sowie sekundären Pflanzenstoffen aus der Gruppe der Isoflavonoide und Kombinationen daraus getestet. Mit Hilfe der KWS Saat AG wurde ein Inkrustierungsverfahren entwickelt, das mit loser Zusatzapplikation verglichen wird. Das Projekt läuft mit den Feldversuchen jetzt noch bis 2018.
Ackerbauliche Maßnahmen
Dr. Andres Butz vom Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Rheinstetten wird im gleichen Zeitraum andere Wissenslücken schließen. Es geht um die Vorfruchtleistung, N2-Fixierung von Soja und Minimierung der Bodenerosion durch reduzierte Bodenbearbeitung. Vor allem auf erosionsgefährdeten Standorten sollen im konventionellen Landbau praxisreife Anbauverfahren entwickelt werden. Am Ende erhofft sich Dr. Butz eine monetäre Bewertung der Luftstickstofffixierung für den Eingang in den Deckungsbeitrag.
roRo