Solarmodul am Ohr

Landwirtschaft

Solarbetriebene Ohrmarke im Test

Traditionelle Ohrmarke der EU

Die Ohrmarken gehören großen und kleinen Wiederkäuern zum Erscheinungsbild. Früher wurden die Tiere mit Kerben im Ohr markiert, damit andere Hirten sehen konnten, wem die Tiere gehören. Das Aufbringen von Brandzeichen gehört zu jedem wilden Western. Auf den modernen Ohrmarken stehen heute die Betriebsnummer, ein zweistelliges Kürzel für das EU-Mitgliedsland und ein Code, der das Tier eindeutig identifiziert und bei jedem Besitzerwechsel in der internationalen Tierdatenbank eingetragen werden muss. In der EU hat die Ohrmarke auch eine eigene Verordnung mit der Nummer 2629/97.

Die Schweiz ist ein Schritt weiter. Das Forschungszentrum Agroscope entwickelt zusammen mit der Firma Identitas AG eine solarbetriebene Variante, bei der auf der Rückseite des Ohrs ein Solarmodul Energie auftankt. Mit dem Solarmodul wird ein Sensor betrieben, der auch den Auslauf der Tiere aufzeichnen kann. Das ganze wiegt lediglich 32 Gramm.

In einer ersten Phase wird zunächst die Auswirkung auf das Tier überprüft. Reicht die Fixierung mit zwei Stiften aus, wie verhält sich der Sensor beim Wachstum des Tieres und wird die Ohrmuschel beeinträchtigt. Ende 2022 wird die erste Auswertung erwartet, mit der die Digitalisierung der Nutzviehhaltung den nächsten Schritt nimmt.

Roland Krieg; Foto: roRo

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