Solarstrom von der Deponiefläche
Landwirtschaft
Reinholz plädiert für Solarfläche in Rositz
Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz hat sich am Sonntag für eine Solaranlage auf dem ehemaligen Teersee „Neue Sorge“ bei Rositz eingesetzt. Eine erste Investorenanfrage liege vor, teilt das Ministerium mit.
Brachflächen nutzen
Die Verfüllarbeiten sind nach Angaben des Ministeriums voraussichtlich im 2. Halbjahr 2011 abgeschlossen. „Unser Ziel ist es, möglichst viele ehemalige Industrie- und Brachflächen für die Erzeugung von erneuerbaren Energien zu nutzen“, so Reinholz. Mit Nutzung einer Solaranlage sei eine unattraktive Fläche verschwunden und erhöhe sich der Anteil an erneuerbaren Energien in Thüringen. Rund 350 Haushalte werden von der Solaranlage etwa 10 Kilometer nordwestlich von Altenburg profitieren.
Der Teersee im Tagebaurestloch „Neue Sorge“ ist 1,9 Hektar groß und gehörte zum ehemaligen Teerverarbeitungswerk Rositz. Nach Angaben der Universität Weimar wurden hier zischen 1917 und 1990 rund 17,5 Millionen Tonnen Braunkohlenschwelteer, 9,25 Millionen Tonnen Erdöl und 0,6 Millionen Tonnen sonstige Rohstoffe verarbeitet. Darunter 0,2 Millionen Tonnen Schwefelsäure, Natron- und Kalilauge. Vor der Sanierung hat das Umweltbundesamt folgende Kontaminationen auch im umliegenden Grundwasser festgestellt: Benzol, Toluol und Ethybenzol und Xylol (BTEX), polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie Phenole. Saniert wurde der Teersee durch eine Verfüllung nach der Teerentnahme und des kontaminierten Bodens. Ein regionales Transportunternehmen hat in den Jahren 2003 bis 2007 rund 200.000 Tonnen Teerschlamm zu einer nahen Entsorgungsanlage gefahren. Thüringen hat für die Sanierung des Geländes rund 80 Millionen Euro aufgewendet.
Aufwertung Rositz
Insgesamt stehen rund 3,5 Hektar für eine energetische Nachnutzung „der bekanntesten Umweltlasten der ehemaligen DDR“ zur Verfügung, so das Ministerium. Eine Photovoltaikanlage würde 1,5 Megawatt Strom produzieren. Für den kleinen Ort Rositz bedeute die Anlage einen großen Imagegewinn.
Brandenburg hat zu Jahresbeginn mitgeteilt, dass rund 11.000 Hektar Fläche für Solaranlagen zur Verfügung ständen. Erste Großprojekte wie der Solarpark Turnow-Preilack mit 162 Hektar sind bereits realisiert und weitere 3.000 Hektar befänden sich in Vorbereitung.
roRo