Sorge um Trockenheit bremst Kartoffelbauern
Landwirtschaft
Kartoffelbestände sehen noch gut aus
Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Belgien und die Niederlande bilden die Gemeinschaft der Nordwestlichen Europäischen Kartoffelanbauländer (NEPG). Die Bedingungen für einen guten Ertrag sind derzeit gegeben. Sorgen bietet die Aussicht auf Trockenheit. Der Juli-Bericht der NEPG weist eine Ausweitung der Kartoffelanbaufläche um 2,2 Prozent auf zusammen 611.190 Hektar aus. Deutschland hat vor allem durch Niedersachsen mit einem Plus von 3,6 Prozent das größte Flächenwachstum hingelegt, Großbritannien darauf verzichtet.
Trockenheit im Unterboden
Für die Pflanzung war es zwar ein wenig zu kalt, aber die Bestände haben sich gut entwickelt. Belgien kommt derzeit auf rund 38 Tonnen Kartoffeln pro Hektar ohne Bewässerung. Mit künstlicher Beregnung in Deutschland sind 42 Tonnen/ha zu erwarten. Vereinzelt zeigen sich Mindererträge durch Trockenheit. Davon ist vor allem Belgien betroffen, wo nur zwei bis drei Prozent der Kartoffelfelder bewässert werden. Trocken ist es auch in Brandenburg, dem südlichen Sachsen-Anhalt und in Mecklenburg-Vorpommern. Dort sind die Wasservorräte im Unterboden nach dem Trockensommer 2018 noch immer nicht gefüllt. Wegen Wassermangel sind in Sachsen-Anhalt die ersten Beregnungsverbote ausgesprochen worden.
Ein Durchschnittsertrag wird gebraucht, denn die Industrie bereitet sich nach Einschätzung der NEPG auf eine lange Saison mit einer zusätzlichen Nachfrage von acht bis zehn Prozent vor.
Heimische Ware
Packfähige Ware in Deutschland wird aktuell aus Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz gestellt. Ausländische Frühkartoffeln sind bis auf wenige Reste im Handel nicht mehr vorhanden, berichtet das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei in Rostock.
roRo