Sorgen wegen Afrikanischer Schweinepest
Landwirtschaft
Risiko Salami, Schinken und Schuhe
Derzeit breitet sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) entlang der EU-Ostgrenze südlich und nicht westlich aus. Doch ist das kein Grund für eine Entwarnung, weil gegen diese tödlich verlaufende Krankheit kein Gegenmittel bekannt ist. Dringt das Virus in den Hausschweinbestand ein, bleibt nut das Keulen des ganzen Bestandes. Im Baltikum und Ostpolen sind viele Hinterhofhaltungen betroffen, in Litauen traf es aber auch einen Bestand mit 20.000 Nutztieren.
Das Virus wird nicht nur über Wildschweine verbreitet. Die Kommission betonte am Dienstag im EU-Agrarausschuss den menschlichen Faktor. Reisende verfrachten über Lebensmittel das Virus über weite Strecken schneller als das Wildschwein. Der Ausbruch in Tschechien ist auf Schweinefleisch zurückzuführen gewesen.
Eine wichtige Rolle steht den Jägern zu. Gesunde Wildschweinbestände sollen ausgedünnt werden. Finanzielle Anreize für die Jagd auf Sauen sollen die Wildpopulation nachhaltig und damit das Übertragungsrisiko der ASP verringern. Verstärkt werden solle die Jagd in gesunden Beständen. In Tschechien habe sich gezeigt, dass Wildschweine in befallenen Gebieten nicht mehr bejagt werden sollten. Die Tiere sterben innerhalb von zwei Tagen. Danach sollen die Kadaver beseitigt werden. Eine Bejagung treibe infizierte Wildschweine in Virusfreie Regionen.
Russland hat mit Verweis auf die ASP die Einfuhr von Schweinefleisch gestoppt. Die EU hatte dagegen bei der WTO geklagt und Recht bekommen. Ab dem 06. Dezember müsste Russland Schweinefleisch wieder ins Land lassen. Ob das der Fall sein wird, bleibt abzuwarten.
Lesestoff:
Das Friedrich-Loeffler-Institut berichtet tagesgenau über die Ausbreitung der ASP: https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/afrikanische-schweinepest/
Roland Krieg