Spargel- und Erdbeerernteschätzung

Landwirtschaft

Kein Spargel- und Erdbeerjahr

Die Witterung hat bei den Spargel- und Erdbeerbauern alles andere als Freude hervorgerufen. Nach erster Schätzung des Statistischen Bundesamtes liegen beide Ernten unter Vorjahresniveau. Beim Spargel etwa um zwei, bei Erdbeeren um drei Prozent. Ursache sind die Kälte im Mai, der viele Niederschlag und das Hochwasser im Juni gewesen.

Spargel

Bundesweit werden rund 100.000 Tonnen Spargel erwartet. Gegenüber 2012 ist das ein Minus von 2.500 Tonnen, während die Anbaufläche um zwei Prozent auf 19.700 Hektar ausgeweitet wurde. In diesem Jahr haben die Bauern mit 51 Dezitonnen rund eine weniger je Hektar geerntet als im Durchschnitt der letzten sechs Jahre.

Die meiste Spargelfläche gibt es in Niedersachen (4.300 ha), Nordrhein-Westfalen (3.200 ha) und Brandenburg mit 2.900 ha. Das entspricht etwas der Hälfte des deutschen Spargelanbaus.

Grund zur Freude hat die Thüringer Spargelbauern. Dort wächst das königliche Gemüse auf etwa 400 Hektar und brachte in diesem Jahr einen Ertrag von durchschnittlich 69 Dezitonnen auf den Markt. Zwar haben nach Angaben des Statistischen Landesamtes Thüringen einige Betriebe Ausfälle wegen Kälte und Hochwasser zu beklagen, andere jedoch konnten den Spargelertrag überkompensieren. Der Thüringer Spargelanbau konzentriert sich besonders im Raum Herbsleben und Kutzleben im Unstrut-Hainich-Kreis.

In Rheinland-Pfalz wird Spargel auf rund 1.400 Hektar angebaut. Dort liegt der Ertrag überdurchschnittlich um 17 Prozent unter Vorjahresniveau. In der Südpfalz standen Flächen unter Wasser. Die Spargelfreunde mussten drei Wochen länger als üblich auf den ersten Spargel warten. Wurden im letzten Jahr noch 63 Dezitonnen geerntet, waren es in diesem Jahr nur 53 – aber leicht mehr als im Bundesdurchschnitt.

Erdbeeren

Die Erdbeerernte läuft noch. Das Statistische Bundesamt erwartet in diesem Jahr rund 145.000 Tonnen Erdbeeren, was etwa 4.500 Tonnen unter dem Vorjahresergebnis ist. Im Freiland liegt der Ertrag je Hektar um rund 12 Dezitonnen mit 100 dt niedriger als im Schnitt der letzten sechs Jahren.

Die drei größten Erdbeerländer sind Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, wo zwei Drittel der roten Früchtchen wachsen.

Die Erdbeerernte in Thüringen ist differenziert zu bewerten. Dort werden auf rund 200 Hektar Erdbeeren angebaut. Die Ertragsleistung von 84 dt hat den Vorjahresertrag um elf Prozent übertroffen. Das langjährige Mittel aber wurde um neun Prozent verfehlt. Das Thüringer Gesamtergebnis von voraussichtlich 1.400 Tonnen resultiert aus einer Ausweitung der Produktion um 21 Prozent.

In Rheinland-Pfalz werden rund 4.500 Tonnen Erdbeeren im Freiland und 150 Tonnen aus dem Gewächshaus geerntet. Niedrige Temperaturen und fehlende Sonnenstunden haben lediglich einen Ertrag von 85 dt je Hektar zugelassen. Das langjährige Mittel liegt bei 90 Dezitonnen.

roRo; Fotos: roRo

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