Sprühen Hobbygärtner mehr als der Berufsstand?

Landwirtschaft

Pflanzenschutzfragen auch für nicht-berufliche Verwender

Jährlich veröffentlicht das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die in Verkehr gebrachten Mengen von Pflanzenschutzmitteln. Niemand will deren Rückstände im Essen haben, der Streit um Glyphosat hat eine emotionale Spitze der wissenschaftlichen Unzulänglichkeit erreicht.

Seit 2005 sind die Mengen von 29.512 auf 34.515 Tonnen Wirkstoff im Jahr 2014 angestiegen. Eine Unterteilung zwischen beruflicher und nicht-beruflicher Verwendung gibt es erst seit Änderung des Pflanzenschutzgesetzes im Jahr 2012.

Der langfristige Anstieg ist alles andere als kontinuierlich, dass Witterungsbedingungen und Schädlingsbefall die eingesetzte Wirkstoffmenge bestimmt. So wurden 2008 etwa 150 Tonnen mehr Wirkstoff versprüht, doch ein Jahr später fiel die Verkaufsmenge um 4.500 Tonnen.

Der private Mitteleinsatz hingegen zeigt in den ersten drei Jahren eine kontinuierliche Steigerung von 266 über 341 auf 372 Tonnen. Das ist grob gerechnet rund ein Zehntel der Profimengen, aber rechnerisch auch eine Steigerung um knapp 50 Prozent.

Wer den Mitteleinsatz in der Landwirtschaft und im Gartenbau kritisiert, der muss seine Kritik auch an den Hobbygärtner richten.

Roland Krieg

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