ST: Schadinsekten ein Problem für den Wald
Landwirtschaft
Waldbericht Sachsen-Anhalt
Die meiste Sorgen bereiten den Förstern in Sachsen-Anhalt Schadinsekten. In diesem Jahr mussten mehr als 8.200 Hektar Eichen- und Kiefernwälder aus der Luft behandelt werden. Im Vorjahr waren lediglich 3.500 Hektar. Die Bekämpfungsmaßnahmen waren nach Aussage von Landwirtschaftsminister Dr. Hermann Onko Aeikens wirkungsvoll – „Aber wir stellen uns jetzt schon darauf ein, auch im kommenden Jahr Insektizide einsetzen zu müssen. Es zeigen sich erste Anzeichen, dass der Kieferspanner im Nordosten Sachsen-Anhalts im kommenden Jahr ins Visier genommen werden muss.“ Das Landeszentrum Wald erstellt derzeit ein Konzept, wie alle Waldbesitzer in das Monitoring und das Melden von Schäden eingebunden werden können.
Im Jahr 2011 haben die Eichen einen „Krankheitsschub“ erlitten. Witterungsextreme in Kombination mit wiederholtem Fraß könne das Eichensterben auslösen. Starker Blattfraß und anschließender Befall mit Mehltau führt dazu, dass betroffene Eichen nur wenige Wochen im Jahr eine Belaubung aufweisen. Die prädisponierende Situation für den Befall mit dem Prachtkäfer sei wahrscheinlich bereits im Jahr 2010 eingetreten. Zugeschlagen haben aber auch Frostspanner und Eichenprozessionsspinner. Nach Analyse der Forstbehörden sind die Ressourcen vieler Eichen bereits aufgebraucht. Sie fürchten ein lokales Eichensterben. Um den Schaden zu vermindern wurden alleine auf 3.300 Hektar Eichen Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt.
Die Kiefernbestände hatten 2011 einen deutlich über der Warnschwelle festgestellten Nonnenbefall ausgemacht. In den beiden Regionen Letztlingen und Nördliche Altmark wurden in diesem Jahr deshalb Maßnahmen auf 4.800 Hektar durchgeführt. Als besorgniserregend wurden aktuelle Meldungen von Kiefernspinner im nordöstlichen Landesteil eingestuft.
Trotzdem werden die Wälder als stabil eingeordnet. Die mittlere Kronenverlichtung über alle Baumarten beträgt 15 Prozent und hält sich seit 2005 um diesen Wert. Die höchsten Kronenverlichtungen wurden zu Beginn der Erhebungen 191 bis 1993 mit 23 Prozent festgestellt.
Die Absterberate bei allen Bäumen in allen Altersklassen liegt bei 0,3 Prozent auf damit auf sehr niedrigem Niveau.
Lesestoff:
Den Waldzustandsbericht 2012 ist unter www.mlu.sachsen-anhalt.de einzusehen
roRo