Stallfliegen und die Afrikanische Schweinepest
Landwirtschaft
Virus der ASP bei Stallfliegen ermittelt
Wildschweine werden intensiv bejagt. Sie übertragen die für den Menschen ungefährliche Afrikanische Schweinepest (ASP), die für Wild- und Hausschweine tödlich ist. Reisende werden vor dem Wegwerfen von Wurst- und Salamibroten gewarnt, die aus Regionen mit der Afrikanischen Schweinepest kommen. Sie gelten als Fernüberträger, wie auch unbelebte Vektoren. So verbeiten offenbar Autoreifen das Virus in kurzer Zeit über lange Strecken. Deswegen werden Viehtransporter an der EU-Ostgrenze sorgfältig gereiningt und desinfiziert.
Jetzt gerät auch die herkömmliche Stallfliege Stomoxys calcitrans in den Kreis der Virenüberträger. Allerdings nicht für die Verbreitung über weite Strecken, sondern innerhalb eines Stalles.
Die Überlegung nach neuen Virusüberträgern haben Ann Sofie Olesen und ihre Kollegen vom National Veterinary Institut an der TU Dänemark in Kalvehalve angestellt. Vereinzelt drang die ASP in Betrieben mit hoher Biosicherheit auf und zeigte ein stark saisonales Verhalten. Stallfliegen wurden mit konatminiertem Blut gefüttert. Das Erbgut der ASP war noch 72 Stunden nach der Fütterung nachweisbar. Infektiös war das Virus noch drei und 12 Stunden nach der Fütterung.
Die erste Schlussfolgerung lautet: Stallfliegen können innerhalb eines Betriebes die Afrikanische Schweinepest verbreiten.
Lesestoff:
Ann Sofie Olesen et al.: Survival and localisation of African swine fever virus in stable flies (Stomoxys calcitrans) after feeding on viremec blood using a membrane feeder, in Veterinary Microbiology, Vol 222, August 2018 p 25-29 https://doi.org/10.1016/j.vetmic.2018.06.010
roRo