Stand Vogelgrippe
Landwirtschaft
H5N8-Nachrichten aus Europa
Am Montagabend wurde ein Befund aus einem niedersächsischen Putenbestand amtlich auf H5 bestätigt. Am Dienstag wurde die Neuraminidase (Subtyp) bestätigt.
Im Landkreis Cloppenburg ist ein Bestand mit 19.000 männlichen Tieren betroffen. Der Landkreis Cloppenburg hat auf Grundlage der Geflügelpest-Verordnung für den gesamten Landkreis eine Überwachungszone eingerichtet. Seit Dienstag 00:00 Uhr gilt ein „Stand Still“ für 72 Stunden. Damit ist der Transport von Geflügel von Betrieb zu Betrieb untersagt. Im betroffenen Bestand, der gesperrt wurde, hat die tierschutzgerechte Tötung begonnen.
Wegen der Bestätigung auf H5N8 wurde der Stand Still auf die benachbarten Landkreise Ammerland und Leer ausgeweitet. Nur noch Eintagsküken dürfen aus den Brütereien der Sperrzonen nach außerhalb transportiert werden.
Die Landkreise weisen eine hohe Geflügeldichte auf. Deshalb hat das Landwirtschaftsministerium entschieden, für heute Nachmittag ein Lenkungsausschuss eingerichtet wird. In diesem werden die weiteren Schritte gegen das H5N8-Virus geplant.
Bei den vorigen Geflügelpestfällen gelten Wildenten als Überträger. Niedersachsen führt neben dem Monitoring der Nutztierbestände auch ein Wildvogelmonitoring durch. Bislang wurden 2014 rund 600 Wildvogelproben untersucht und nirgends ein Anzeichen von Geflügelpest vorgefunden. In Niedersachsen muss in weiten Teilen des Landes nach den Vorfällen in Mecklenburg-Vorpommern, Großbritannien und den Niederlanden Geflügel aufgestallt werden.
Mecklenburg-Vorpommern
Nachdem keine weiteren H5H8-Befunde in Nutztier- und Wildvogelbeständen entdeckt wurden, wird heute die landesweite Stallpflicht außerhalb der Risikogebiete aufgehoben. „Sofern es aber zu einem erneuten Nachweis von H5N8 in Deutschland oder in Polen kommt, werden wir die Situation umgehend neu bewerten müssen“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus vor dem Befund in Niedersachsen. Der Ausbruch im Landkreis Cloppenburg hat aber zu keiner höheren Risikobewertung geführt. Das Landwirtschaftsministerium teilte am Dienstagnachmittag mit, dass die Lockerungen außerhalb der Risikogebiete bestehen bleiben.
Weltweit hat sich die Lage bei der Geflügelgrippe nicht entspannt. In China, Kanada, Ägypten und Indien kommt es immer wieder zu neuen Ausbrüchen. Um das Wildvogelmonitoring durchführen zu können, hat Mecklenburg-Vorpommern die Jagdzeiten angepasst. Geflügel kann jetzt noch bis zum 11. Januar bejagt werden.
Großbritannien
Großbritannien hat am vergangenen Freitag die Sperrzone um die Entenfarm in Yorkshire aufgehoben. Die Beobachtungszone mit einem Radius von zehn Kilometern und dem dazugehörendem Monitoring bleiben erhalten.
Niederlande
Seit zwei Wochen sind keine neuen Fälle in den Niederlanden gefunden worden. Daher wurden die Sperrzonen am Montag um 00:00 Uhr aufgehoben. Die Maßregel, dass ein Transporter nach jeder Fahrt zu einem Betrieb desinfiziert werden muss, bleibt bestehen.
Die europäische Lebensmittelbehörde EFSA sollte Anfang Dezember einen Risikobericht zu den Ausbrüchen vorlegen. Das allerdings verzögert sich. Ein neuer Termin steht noch nicht fest, teilte die EFSA Herd-und-Hof.de mit.
roRo, VLE