Sterben normale Tomaten aus?

Landwirtschaft

Wandel auf dem deutschen Tomatenmarkt

Die privaten Haushalte in Deutschland kauften in den vergangenen acht Jahren immer weniger Tomaten ein. Im Zeitraum von Januar bis Mai sind die Einkaufsmengen nach einer Analyse der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) auf Basis des GfK Haushaltspanels seit 2006 jährlich um knapp zwei Prozent oder 80 Gramm pro Haushalt und Jahr gesunken. Von Januar bis Mai 2013 nahm ein Haushalt im Durchschnitt nur noch 4,17 kg Tomaten mit nach Hause. Müssen sich Erzeuger und Handel deshalb Sorgen machen? Wahrscheinlich nicht, denn das eingekaufte Sortiment hat sich in den vergangenen Jahren deutlich geändert.

So werden immer mehr kleinere Tomatentypen gekauft. Der Anteil von Cherry- und Cocktailtomaten ist allein in den vergangenen fünf Jahren von 29 auf 39 Prozent gestiegen. Und von diesen kleineren Tomaten entfallen wiederum 60 Prozent auf Strauchtomaten. Strauchtomaten normaler Größe verlieren dagegen an Bedeutung, zuletzt waren es nur noch knapp 38 Prozent. Noch stärker rückläufig entwickelt sich der Anteil runder Tomaten, der zuletzt nur noch 12 Prozent der Einkaufsmengen ausmachte. Vor fünf Jahren waren es noch 19 Prozent.

Bei den kleinen Tomatentypen sind die Flächenerträge zwar geringer, die zu erzielenden Preise sind aber auch deutlich höher. So lag der Anteil der Cherry- und Cocktailtomaten an den Verbraucherausgaben in den ersten Monaten dieses Jahres schon bei über 50 Prozent. Die durchschnittlichen Verbraucherausgaben stiegen deshalb seit 2006 jährlich um knapp ein Prozent oder acht Eurocent je Haushalt und Jahr. Von Januar bis Mai 2013 gab ein Haushalt im Durchschnitt 12,50 EUR für Tomaten aus.

AMI

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