Stichwort Lumiposa

Landwirtschaft

Kurz vor der Rapsaussaat

Im Jahr 2017 wurde auf dem Markt für Insektizide das Beizmittel Lumiposa 625 FS mit dem Wirkstoff Cyantranilinprole für Raps zugelassen. Allerdings für Polen. Nach dem Verbot der Neonicotinoide scheint sich eine Alternative abzuzeichnen. Aber Kristin Schwabe von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) in Sachsen-Anhalt betont in der Bauernzeitung, dass zwar bereits gebeiztes Saatgut aus Polen gekauft und hier ausgesät werden darf. Die Beizung direkt in Deutschland ist jedoch verboten. Wer Saatgut kaufen möchte, der muss auf die richtige Etikettierung in deutscher Sprache achten und muss Drillmaschinen nutzen, die keine Stäube in die Luft emittieren. Versuche mit polnischem Saatgut in Sachsen-Anhalt haben gute Ergebnisse auf Kohlfliegenstandorten gezeigt. Dort, wo der Rapserdfloh stärker auftrat, gab es keine zufrieden stellende Ergebnisse.

Am 10. Juli 2018 hat Polen eine auf 120 Tage begrenzte Notfallzulassung für Neonicotinoide mit dem Produkt Modesto 480 FS und Cruiser OSR 322 FS erlassen. Beide Mittel enthalten das von der EU verbotene Clothianidin. Kristin Schwabe betont, dass die Notfallzulassung keine Zulassung im herkömmlichen Sinne ist und daher nur für das Land gilt, indem die der Notfall geltend gemacht wurde. Das heißt, Rapssaatgut, das mit diesen beiden Mitteln gebeizt wurde ist in Deutschland nicht zugelassen.

roRo

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