Stichwort: Populationszüchtung

Landwirtschaft

Welchen Mehrwert haben Ökosorten im Ackerbau?

Zum Ökoanbau gehören auch ökologische Sorten. Auf den Öko-Feldtagen 2019 im hessischen Frankenhausen stehen seit heute auch Saatgutfirmen Spalier. Die Entwicklung neuer Sorten kostet Zeit und Geld. Konventionelle Sorten entsprechen meist nicht den Ansprüchen der Ökolandwirte, schreibt Freya Schäfer vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in der neuen DLG-Zeitschrift „BioTopp“.

Züchtungsinitiativen wie die vom Dottenfelder Hof in Hessen arbeiten an Qualitätswinterweizen, die gute Widerstandskraft gegen Brand- und Rostkrankheiten haben. Die langstrohigen Sorten unterdrücken Unkräuter und liefern Einstreu für die Tierhaltung. Alle Züchter arbeiten an Sorten mit hohen Erträgen und Ertragsstabilität.

Der Ökolandbau belebt mit der Populationszüchtung auch ein altes Konzept. Während Sorten homogene und stabile Eigenschaften haben, ist das bei den standortspezifischen Populationen nicht der Fall. Durch Auskreuzung und natürliche Selektion entwickelt sich eine breite Basis an verschiedenen Eigenschaften, die Wetterbedingungen und Schaderregersituationen besser bewältigen können. In der neuen Öko-Verordnung ist die Vermarktung nach hartem Kampf erlaubt worden.

Weiter vorangeschritten ist die Züchtung bei Gemüse. Hier zählt mittlerweile die hybridfreie Züchtung eine wesentliche Rolle. Ökosaatgut muss sich auf dem Markt also mit den konventionell dominierenden Sorten messen lassen.

Lesestoff:

DLG-Agrofood-Medien BioTopp 1/2019

Roland Krieg

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