Stimmung in der Landwirtschaft etwas kühler
Landwirtschaft
Stabiler Trend bei den Zukunftserwartungen
Die Stimmungslage der deutschen Landwirte hat sich etwas abgekühlt. Der Index des Konjunkturbarometer Agrar lag im 2. Quartal 2013 bei 33,1 Punkten nach 35,3 Punkten im Quartal zuvor. Maßgebend dafür sind insbesondere schlechtere Erzeugerpreise für Getreide und auch Schweine und Rinder. Dies geht aus dem jüngsten Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) für das 2. Quartal 2013 (Juni 2013) hervor.
Vor allem mit Investitionen sichern und schaffen die deutschen Landwirte
derzeit Arbeitsplätze in der Landwirtschaft sowie in den vor- und
nachgelagerten Wirtschaftsbereichen im ländlichen Raum. 36 Prozent der
landwirtschaftlichen Betriebe wollen in den nächsten sechs Monaten
Investitionen tätigen. Das sind im Jahresvergleich 3 Prozentpunkte mehr. Jedoch
ist das vorgesehene Investitionsvolumen im Jahresvergleich um 0,8 auf 5,3
Milliarden Euro zurückgegangen.
Die Investitionstätigkeit der deutschen Landwirte wird derzeit vor allem von
Investitionen in Ställe und Stalltechnik geprägt. Diese übertreffen mit 3,8
Milliarden Euro das Vorjahresniveau um 0,6 Milliarden Euro. Die
Maschineninvestitionen liegen mit 0,8 Milliarden Euro in etwa so hoch wie im
Vorjahr. Erheblich abgesackt sind dagegen die Investitionsplanungen in
erneuerbare Energien (Biogas, Fotovoltaik). Mit 0,6 Milliarden Euro fallen hier
die für das nächste halbe Jahr geplanten Investitionen um 1,2 Milliarden
niedriger aus als im Vorjahr.
Der Konjunkturindex gibt mit 33,1 Punkten die Einschätzung der aktuellen
wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige
wirtschaftliche Entwicklung der Landwirte wieder. Aktuell schätzen die Bauern
ihre wirtschaftliche Lage leicht verschlechtert im Vergleich zum Ende des 1.
Quartals (März) ein, und zwar auf Grund der Situation in den Ackerbau- und
Veredlungsbetrieben. Milchbauern dagegen schätzen ihre derzeitige Lage dagegen
etwas besser ein. Auch die Beurteilung der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung
fällt etwas vorsichtiger aus. Maßgebend dafür ist eine deutlich schlechtere
Einschätzung der Ackerbaubetriebe. Milchbauern und Schweinehalter dagegen
beurteilen die künftige Entwicklung etwas günstiger. Über alle Betriebsformen
hinweg betrachtet wird seit Mitte 2009 die Frage nach der Zukunft mit relativ
gleichbleibender verhaltener Zuversicht beantwortet.
Von den Energie-, Düngemittel-, Futtermittel- und Pachtpreisen geht aus Sicht
der befragten Betriebsleiter weiterhin der höchste Kostendruck aus. Mit
Ausnahme der Pachtpreise hat dieser Kostendruck jedoch im Vergleich zum
Frühjahr und noch stärker im Jahresvergleich nachgelassen.
Die nationale Agrarpolitik wird von den deutschen Bauern derzeit etwas
günstiger beurteilt als im Quartal zuvor oder im Jahresvergleich. Dagegen wird
die EU-Agrarpolitik derzeit nicht besonders hoch eingeschätzt. Hier hat sich
gegenüber dem 1. Quartal 2013 nichts geändert. Unverändert kritisch werden die
Wettbewerbsverhältnisse innerhalb der EU gesehen.
DBV