Stimmungslage der Landwirte

Landwirtschaft

DBV-Konjunkturbarometer angestiegen

DBV Konjunkturbarometer März 2020

Während des ersten Quartals hat sich die Stimmungslage der Landwirte gebessert. An den grundsätzlichen Problemen hat sich aber kaum etwas geändert. Das Konjunkturbarometer des Deutschen Bauernverbandes (DBV) zeigt ein leichtes Plus im März, aber auch, wie weit die Stimmung von den guten Jahren entfernt ist. „Diese Ergebnisse sind ein deutlicher Beleg für die anhaltend schwierige wirtschaftliche Situation und eine hochgradige Verunsicherung der Landwirte“, kommentiert DBV-Präsident Joachim Rukwied die Zahlen. „Nicht nur die Verbreitung des Coronavirus, sondern vor allem die Verschärfung der Düngeverordnung drücken die Stimmung der Landwirte“, betont Rukwied und mahnt, dass diese Verunsicherungen ein Bremsklotz für Investitionen in die Zukunft der Betriebe seien.

Auswirkungen durch SARS-CoV-2

Nach weiteren Ergebnissen des aktuellen Konjunkturbarometers fühlen sich zwar nur 11 Prozent der repräsentativ befragten Landwirte von der Corona-Krise in ihrem Wirken eingeschränkt, aber 26 Prozent wollen ihre geplanten Investitionen deswegen auf unbestimmte Zeit verschieben. Ein knappes Drittel der Landwirte sieht als Folge der Corona-Krise Marktprobleme auf sich zukommen. Besonders hoch ist dieser Anteil unter den Milchviehbetrieben. Fast die Hälfte der befragten Landwirte ist der Ansicht, wie es beim DBV heißt, dass die Krise dazu führt, dass die Landwirtschaft wieder einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft bekommen wird. Aber fast genauso viele sind der Meinung, dass durch den Virus die Sorgen und Nöte der landwirtschaftlichen Betriebe aus dem Blick geraten könnten.

Geringe Investitionsneigung

Die Investitionsplanungen der Landwirte für die kommenden sechs Monate bleiben niedrig. Nur 29 Prozent der Landwirte wollen in dieser Zeit investieren. Das für die nächsten sechs Monate geplante Investitionsvolumen liegt mit 4,0 Milliarden Euro um 0,1 Milliarden Euro unter dem entsprechenden Vorjahresstand. Rückläufig sind vor allem Investitionen in Wertschöpfung schaffende und Tierwohl fördernde Ställe. Einschließlich Hof- und Stalltechnik sind dafür im nächsten halben Jahr nur 1,7 Milliarden Euro an Investitionen vorgesehen. Das sind im Jahresvergleich 0,4 Milliarden Euro weniger. Die beabsichtigten Investitionsvolumina in Maschinen und Geräte sowie Erneuerbare Energien liegen dagegen bei einem unveränderten Volumen von zusammen 1,8 Milliarden Euro. Investitionen in nichtlandwirtschaftliche Zwecke wie für Wohngebäude legen zu.

Die Liquidität der Betriebe hat sich seit Dezember zwar kaum verändert, fällt aber im Jahresvergleich deutlich schwächer aus. In Futterbaubetrieben und in Betrieben im Osten Deutschlands ist die Liquiditätslage besonders häufig angespannt.

Alleine China wirkt

Während die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Situation in den Veredlungsbetrieben gegenüber Dezember durch die globalen Marktentwicklungen infolge der in Südostasien grassierenden Afrikanischen Schweinepest nochmals besser ausfällt, bleibt die Lagebeurteilung in den Acker- und Futterbaubetrieben fast unverändert eher verhalten. Die Zukunftserwartungen hingegen sind in allen Betriebsformen wenig optimistisch, auch wenn Acker- und Futterbaubetriebe zuletzt wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft blicken.

Die Entwicklung der Schweinepreise hatte in den letzten Monaten indes einen positiven Einfluss auf die aktuelle Stimmungslage in der Landwirtschaft. Jedoch fällt dieser Einfluss nicht mehr so positiv aus wie noch im Dezember. Weiterhin kritisch wird die Preissituation auf Märkten für Rinder, Milch und Getreide gesehen. Entlastungen werden bei den Düngemittelausgaben und den Energiekosten wahrgenommen. Die Pachtpreise, von denen bislang der negativste Einfluss ausging, werden im Vergleich zu Dezember nicht mehr so sehr als Kostentreiber gesehen. Die Erwartungen an die diesjährige Ernte fallen verhalten optimistisch aus.

Im Vergleich zum März des Vorjahres werden die Preisentwicklungen bei Getreide, Milch und Rindern sowie der Einfluss der EU-Agrarpolitik deutlich schlechter beurteilt. Positiven Einfluss auf die Stimmungslage haben im Jahresvergleich hingegen die Preisentwicklungen bei Schweinen, Futter-, Düngemitteln und Treibstoffen. Auch niedrigere Pachtpreise und günstigere Zinsen wirken sich positiv auf die Stimmungslage aus.

roRo; VLE / DBV; Grafik: DBV

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