Strategie: Weg vom Öl
Landwirtschaft
Neue Bioökonomie-Strategie
Fast überall wo wir hinschauen und hingreifen: Kunststoff prägt die Welt der Industrieländer. Mit dem Ende des Erdöls müssen die Produkte spätestens ersetzt sein. Im Rahmen des Klimawandels soll die biobasierte Wirtschaft mit Hilfe von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen Fasern und Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen herstellen. Die Bio-Ökonomie reicht vom Waschmittel bis zum Karosseriebestandteil eines Autos.
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch eine neue, gemeinsame Strategie des Bundeslandwirtschafts- und das Forschungsministerium beschlossen.
Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner: „Wir müssen wegkommen vom Öl und lernen, stärker zu nutzen, was die Natur uns bietet. Die Bioökonomie ist ein Wachstumsmarkt, auf dem sich Deutschland schon jetzt im Spitzenfeld bewegt. Wir können diese Stellung weiter ausbauen, neue Erfindungen umsetzen, Arbeitsplätze schaffen und zugleich den Umweltschutz voranbringen. Viele Unternehmen haben schon gute Ideen umgesetzt, darunter zum Beispiel Kleidung aus Bestandteilen der Milch“.
Forschungsministerin Johanna Wanka: „Mit der Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030 und dem Zukunftsprojekt ‚Nachwachsende Rohstoffe als Alternative zum Öl legen wir in der Forschung die Grundlagen für die Bioökonomie. Die modernen Naturwissenschaften erschließen große neue Wachstumspotenziale. In Verbindung mit Agrarwissenschaften und Sozioökonomie sind sie die Basis für nachhaltiges Wirtschaften. Mir ist wichtig, dass der Bioökonomierat, in dem diese Disziplinen ebenfalls vereint sind, den Prozess und den Dialog über Prioritätensetzungen mit der Gesellschaft begleitet.“
Die Bioökonomie hat die exotische Nische längst verlassen. 12,5 Prozent aller Beschäftigten sind bereits in der Bioökonomie tätig.2007 haben in diesem Bereich bereits fünf Millionen Beschäftigte rund 165 Milliarden Euro erwirtschaftet. Es dominieren derzeit noch Futter- und Nahrungsmittel sowie Holzprodukte.
Die Strategie will Wachstumsmärkte erschließen und Akteure zusammen bringen. Für Aigner hat die neue Ökonomie auch noch eine wichtige weitere Herausforderung zu leisten: „Entscheidend ist, dass es gelingt, den Strukturwandel weg von fossilen Rohstoffen hin zu mehr nachwachsenden Ressourcen in Einklang zu bringen mit der Sicherung der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung, dem Klimaschutz und der Erhaltung der Artenvielfalt.
Lesestoff:
Das Strategie-Papier finden Sie auf www.bmelv.de/biooekonomie
roRo