Streit um Agrar-Ausrichtung

Landwirtschaft

Agrarindustrie oder Kleinbauern

Die Diskussion über die Ausrichtung der Agrarwirtschaft geht in die nächste Runde. Am Mittwoch hat der vor einem Jahr gegründete Bioökonomierat sein Gutachten den Ministerinnen Ilse Aigner und Annette Schavan übereicht. Um die verfügbare Anbaufläche besser nutzen zu können und um Nutzungskonkurrenzen zu vermeiden, sollen die Biomasseerträge gesteigert werden. Um eine „bio-basierte“ Wirtschaft bis zum Jahr 2030 zu erreichen fordern die Wissenschaftler auch Offenheit gegenüber neuen Technologien.

Kritik vom BÖLW
Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) hingegen kritisiert das Gutachten: „Der Bioökonomierat verfolgt einen rein technologischen Ansatz, um künftige Anforderungen an die landwirtschaftliche Produktion zu bewältigen. Das Konzept, das auf den kapitalintensiven Einsatz von Industrieprodukten und von patentgesichertem Gentechniksaatgut setzt, spiegelt die Interessen der Agrarindustrie – nicht aber ein echtes Interesse an der Lösung der drängenden, weltweiten Probleme von Landwirtschaft und Ernährung. Dies wird unterstrichen durch das Fehlen von Vertretern von Entwicklungshilfe und Umweltkompetenz im Bio-Ökonomierat“, so Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des BÖLW.
Löwenstein fehlen in dem Konzept Bausteine wie Zugang zu Land für die Bauern, Infrastrukturausbau, ökologische Landbaukonzepte und ein fairer Umgang der Industrienationen mit den Ländern des Südens. Vor allem leiste die „Agro-Gentechnik keinen Beitrag zur Sicherung der Welternährung.

roRo

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