Stroh ist ein Wertstoff

Landwirtschaft

THG-Bilanz von Stroh besser als von Anbaubiomasse?

Pflanzenöl-Tanker

Getreidestroh ist eine gefragte Ressource. Es wird zum Humusaufbau für den Klimaschutz, die Verbesserung der Bodenqualität im konventionellen und Ökolandbau genutzt, es dient als Strukturfutter, Einstreu im Stall und erweitert Fruchtfolgen mit Blattfrüchten. Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) kommt in ihrer jüngsten Betrachtung zum Schluss, dass die Nutzung für Biokraftstoffe hinten angestellt werden müsse.

Die Politik hingegen bevorzugt Biokraftstoffe aus Reststoffen und zählt Bioethanol aus Getreidestroh dazu. Stroh aber ist ein Handelsgut und sei zum „Nulltarif“ nicht zu haben. Im Gegenteil: Getreidestroh werde zwischen 95 bis 120 EUR je Tonne gehandelt. Tendenziell stiegen die Preise, insbesondere dann, wenn witterungsbedingt eine Strohbergung nicht möglich oder der Strohertrag ohnehin gering sei.

Der Rohstoff wird mit einem Teibhauspotenzial von „0“ Gramm CO2/MJ verrechnet, was aber nicht stimme. Stroh als Wertstoff muss mit einem Aufwand für Produktion, Düngung, Kraftstoff berechnet werden. Demgegenüber werden andere Pflanzen für die Biokraftsstoffherstellung  wie Raps, Getreide, Mais und Zuckerrüben benachteiligt. Im Green Deal der EU-Kommission müssen die Bewertungen in der Erneuerbare-Energie-Richtlinie RED II korrigiert werden.

roRo; Text und Foto

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