Strukturwandel in der Landwirtschaft
Landwirtschaft
Höfesterben zwischen Normalität und Rasanz
Die niedrigen Erzeugerpreise haben vor allem in der Veredlung deutliche Spuren hinterlassen. Auf Basis der Viehzählung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) gab es mit dem Stichtag 01. November nur noch 24.400 Schweine haltende Betriebe mit mehr als 50 Mastschweinen oder zehn Zuchtsauen. Innerhalb eines Jahres hatten demnach 1.300 Produzenten aufgegeben. Mehr als zwei Drittel der Schweine werden in Betrieben mit mehr als 1.000 Tiere gehalten.
Wachsende Bestände gibt es auch in der Milchviehhaltung. Rund die Hälfte der Kühe stehen in Herden mit mehr als 100 Tieren. Es gibt ein starkes Gefälle. In Bayern sind das nur rund 13 Prozent der Herden, in Schleswig-Holstein hingegen mehr als 90 Prozent der Kühe.
Die Wachstumsschwelle liegt aktuell bei 100 Hektar. Etwa 60 Prozent der Betriebe weisen eine größere Flächenausstattung auf.
Die aktuelle Agrarstrukturerhebung von Destatis zeigt, dass sei 2013 9.000 Betriebe die Hoftore für immer geschlossen haben. Das ist ein jährlicher Verlust von drei Prozent der Betriebe. Insgesamt bewirtschaften noch 276.000 Höfe 16,7 Millionen Hektar landwirtschaftliche Fläche. Die Anzahl der tierhaltenden Betriebe ist weiter rückläufig. Zum Stichtag 1. März 2016 betrieben knapp 184.000 Betriebe Viehhaltung. Das waren fast 16.000 Betriebe oder 8 % weniger als noch im Jahr 2013. Besonders stark war der Rückgang mit 18 % bei den Schweine haltenden Betrieben. Bei den Tierbeständen zeigen sich dagegen keine großen Veränderungen: Die Rinder- und Schweinebestände sind gegenüber 2013 nahezu konstant geblieben, die Zahl der Schafe ging um 3 % zurück.
Zudem verändert sich die Rechtsform der Betriebe. 89 Prozent aller Betriebe folgen noch der traditionellen Form des Einzelunternehmens, doch nimmt die Zahl stetig ab. Demgegenüber hat sich die Zahl der Personengesellschaften von 21.000 im Jahr 2010 auf 26.000 im letzten Jahr erhöht.
roRo