Strukturwandel Winzer

Landwirtschaft

Winzergenossenschaften fühlen sich gut aufgestellt

>Weintrauben am Bodensee bei Birnau„Genossenschaft kommt von genießen“, teilen die Winzergenossenschaften im Deutschen Raiffeisenverband mit. Die zahlreichen Preise ihrer Weine ist ein Teil der Erfolgsgeschichte.

141 Jahre Winzergenossengenossenschaft
Die Stärke der Gemeinschaft nutzen, gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten, war vor 141 Jahren auch das Ziel der Winzergenossenschaft Mayschoß, der ersten nach Genossenschaftsgesetz eingetragenen Genossenschaft in Weinsektor. Seitdem hat sich das „System Winzergenossenschaft“ bewährt und heute sind rund 52.000 Winzer in 212 Winzergenossenschaften, darunter 124 mit eigenen Kellereien organisiert.
So soll es heute auch weitergehen, denn „Kooperationen sind wichtige Instrumente des Strukturwandels“ innerhalb der Genossenschaften. Die Verbünde sollen Kräfte bündeln und die Marktstellungen stärken.

Weinbergfläche der Winzergenossenschaften


Anbaugebiet

Bewirtschaftete Weinbergfläche
in ha


Ertragsrebenfläche
in ha

2002/03

05/06

07/08

02/03

05/06

07/08

Rheinhessen

1.666

1.686

1.690

1.563

1.631

1.690

Pfalz

4,657

4.852

4.759

4.466

4.732

4.403

Rheingau

289

212

180

288

210

180

Hessische Bergstraße

307

307

306

296

300

306

Ahr/ Mosel-Saar/Ruwer/ Mittelrhein/Nahe


2.165


2.622


2.537


2.265


2.622


2.537

Baden

11.037

11.039

11.115

10.829

10.926

11.058

Württemberg

8.380

8.602

8.627

8.016

8.360

8.446

Franken

2.320

2.283

2.173

2.235

2.171

2.118

Sachsen / Saale-Unstrut

521

508

518

521

508

518

Gesamt

31.342

32.111

31.905

30.379

31.460

31.256

Q: DRV-Weinwirtschaftsjahr

Inklusive Mosterzeugung haben die Winzer 3,1 Millionen hl Wein erzeugt. Der Weinabsatz betrug rund 3,08 hl und der erzielte Umsatz 775,56 Millionen Euro. Damit haben die Winzergenossenschaften im Weinjahr 2007/2008 ein Plus in Menge und Wert hingelegt.

Nicht ganz sorgenfrei
Ganz sorgenfrei sind die Winzer aber nicht. Die Weinmarktreform der EU will die Rebflächen der Nachfrage anpassen. Und da kämpfen die heimischen Winzer gegen Importe. Nicht nur, dass rund die Hälfte des Weins auf deutschen Tischen aus dem Ausland kommt, fast die Hälfte des Weins kaufen die Bundesbürger im Discounter. Die Umsetzung der EU-Weinmarktreform ist für den 01. August 2009 vorgesehen. Hendrik Hering, Agrar- und Weinminister aus Rheinland-Pfalz schlug zu Beginn des Jahres auf dem Moselweinbautag in Bernkastel-Kues vor, die Umsetzung um ein Jahr zu verschieben: „Bei der Umsetzung der EU-Weinmarktreform dürfen die spezifischen Interessen der einzelnen Weinbauregionen nicht unter den Tisch fallen. So sollen die Weinbauregionen für geschützte und geografischen Angaben verantwortlich werden. „Mein Ziel ist es,“ so der Minister weiter „durch günstige Rahmenbedingungen für die Traubenproduktion, die Weinbereitung und die Vermarktung den Weinbau zu fördern, den Steillagenweinbau zu sichern und den Winzern ein auskömmliches Einkommen zu sichern. Ohne Weinbau könne man sich das Moseltal nicht vorstellen.

roRo (Text und Foto)

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