Studie zum Aalangeln

Landwirtschaft

Angler kümmern sich um den Bestand

>Die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Mecklenburg-Vorpommern hat in dreijähriger Zusammenarbeit mit dem Berliner Leibnitz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei das Aalangeln untersucht. Jetzt verfügt das Land als einziges detaillierte Erkenntnisse über die Bedeutung des Freizeitangelns auf die Aalbestände. „Mit der nun vorliegenden wissenschaftlichen Studie hat Mecklenburg-Vorpommern auch in Europa Pionierarbeit geleistet, denn eine vergleichbare Studie ist nicht bekannt“, freut sich Agrarminister Dr. Till Backhaus.

Mehr Entnahme, aber auch mehr Pflege
Aus der Anzahl der Angler und ihrer Angeltage berechnet die Studie 3,8 Millionen Angeltage in den Küsten- und Binnengewässern Mecklenburg-Vorpommerns. Die unerwartet hohe Zahl ist wichtig für den Tourismus und die Wirtschaft des Landes.
Mit 187 Tonnen Aal im Jahr entnehmen die Freizeitangler den Gewässern deutlich mehr Tiere als die Berufsfischer, die auf 120 Tonnen im Jahr kommen. Dabei angeln drei Viertel der Freizeitangler nicht mehr als einen Aal im Jahr.
Welche Auswirkungen das auf die Aalbestände genau hat ist nicht bekannt, denn auch die Berufsfischerei, Kormoranfraß, Aalbesatz und Sterblichkeit an den Wasserkraftwerken wirken auf die Aale, die über die Flüsse ihre Laichwanderung in das Meer antreten.
Die Freizeitangler entnehmen jedoch nicht nur Aal, sondern tragen durch Besatzmaßnahmen auch zur Aalerhaltung in MV bei. Dabei weisen sie auch eine hohe Bereitschaft auf, Restriktionen hinzunehmen. Die Anhebung des Mindestfangmaß von 45 auf 50 cm erhöht bei ihnen sogar die Attraktivität des Angelns, so die Studie. Allerdings würden sie weitere Restriktionen wie beispielsweise eine zeitliche Einschränkung der Angelzeit auf 14 Tage im Monat nicht akzeptieren.

Aalmanagement
Zur Rettung des Aal hat die EU vor zwei Jahren ein Rettungsprogramm beschlossen, das unter anderem vorgibt, dass mindestens 40 Prozent der laichreifen Aale die Flusseinzugsgebiete verlassen können. Mecklenburg-Vorpommern führt zur Erreichung des Zieles eine Bestandserhöhung durch, hat das Mindestmaß von 45 auf 50 cm angehoben und ein Aalfangverbot zwischen dem 01. Dezember und 28. Februar für Freizeit- und Berufsfischer verhängt. Derzeit prüft die EU alle eingereichten Aalmanagementpläne. Eine Antwort soll es 2010 geben.

Lesestoff:
Der Aal (Anguilla anguilla) ist Fisch des Jahres 2009: www.vdsf.de Der Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) hat zum Aal druckfrisch eine Broschüre aufgelegt, die über die Wanderungen des Aal neues zu berichten weiß (6 Euro).

roRo

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