Testphase Zertifizierung Biokraftstoffe

Landwirtschaft

Große Agrarrohstoffländer in Zertifizierung eingebunden

Im Klimaschutzpaket der Bundesregierung sind nachhaltige Kriterien für die Produktion von Biomasse und Biokraftstoffe vorgesehen. Auch die EU hat im Januar bei ihrem Klimapaket Kriterien aufgestellt, wie beispielsweise eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen gegenüber herkömmlichen Treibstoff um mindestens 35 Prozent, keine Rodung „von Menschen weitgehend unberührtem Wald“, Tabu von Naturschutzgebieten, artenreichem und ungedüngtem Grünland, Feuchtgebiete oder Torfboden.

Zertifizierung
Zum Nachweis der Einhaltung dienen Zertifizierungssysteme. Die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) meldet jetzt, dass die Kölner meó corporate development einen Vorschlag für die Zertifizierung erarbeitet und eingereicht hat. In einer zweijährigen Pilotphase soll nun getestet werden, „was wirklich funktioniert und was für einen Dauerbetrieb noch optimiert werden kann“. Der besondere Charme: Neben der Eu sind die großen Rohstoffproduzenten Brasilien, Argentinien, Indonesien und Malaysia mit im Boot.
Zusammen mit Nichtregierungsorganisationen sollen Zertifizierungssysteme konkret ausgestaltet werden: Bester Nachweis für Einhaltung, Nachweis Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, Etablierung Monitoring und regionenspezifische Mindeststandards.
„Das Projekt ist derzeit wohl am weitesten gediehen und der konkreteste Ansatz zum Nachweis der Erfüllung von Nachhaltigkeitsanforderungen. Zugleich ist er sehr umfassend: Er bezieht nicht nur die meisten großen Anbau- und Handelsländer mit ein, sondern deckt mit Soja, Zuckerrohr, Ölpalmen, Mais, Raps, Weizen und Zuckerrüben auch alle wichtigen Rohstoffe ab“, erklärt Andres Schütte, Geschäftsführer der FNR. Das kann aber auch nur der Anfang sein, meint er weiter, denn wenn nur Biomasse zertifiziert würde, bestünde die Gefahr, dass die Nahrungsproduktion auf die Regenwaldfläche ausweicht.

roRo

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