Thüringen: Kleine Lichtblicke beim Artenschutz

Landwirtschaft

Förderprogramm „Entwicklung von Natur und Landschaft“

40 Prozent aller Arten in Thüringen sind nach Meldung des Umweltministeriums gefährdet. Von den 127 Arten der Tagfalter sind es 50 Prozent. Die Gründe sieht Ministerin Anja Siegesmund vor allem in der intensiven Landbewirtschaftung: großflächige monotone Fruchtschläge, mit Dünger und Pestiziden überfrachtete Böden, fehlende Hecken, Sträucher, Feldgehölze oder artenreiche Blühstreifen als Rückzugsräume. Vor allem Insekten, die direkt oder indirekt die Ernährungsbasis der meisten Vogelarten sind, leiden darunter. Spezielle Pflanzenschutzmittel schädigen Honig- und Wildbienen nachhaltig. 64 Brutvogelarten Thüringens – etwas mehr als ein Drittel aller hier vorkommenden Arten – sind in verschiedenen Gefährdungskategorien eingestuft, so der Kiebitz, die Bekassine oder das Rebhuhn. Die meisten Fledermausarten, die sich auch von Insekten ernähren, sind in Thüringen ebenfalls in ihrem Bestand bedroht.

Siegesmund kann aber auch von kleinen Lichtblicken berichten: Sie zeigen sich vor allem bei einigen Großvogelarten wie Schwarzstorch, Wanderfalke und Uhu, die aus den Gefährdungskategorien der Roten Liste entlassen werden konnten. Die Stabilisierung sowie Verbesserung bei Säugetieren wie Wildkatze, Europäischem Biber und der Kleinen Hufeisennase dürfen als Erfolg der jahrelangen intensiven Schutzbemühungen in Thüringen gewertet werden.

Gegen den Artenschwund hat Thüringen 2015 das Förderprogramm „Entwicklung von Natur und Landschaft“ (ENL) aufgelegt. Seitdem sind rund 15 Millionen Euro in 37 Projekte des Arten- und Biotopschutzes geflossen.

roRo

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